Sind Sie einer der Zeichnungsberechtigten für Jörg Haiders Geheimkonten in Liechtenstein?
UWE SCHEUCH: Nein. Und mein Bruder Kurt auch nicht.
Und Haiders Ex-Sekretär Mikscha, der mit ihm bei Gaddafi war? Laut Gernot Rumpold zog er als Broker nach London ab.
SCHEUCH: Das weiß ich nicht. Es war alles vor meiner Zeit als Parteiobmann ab Ende 2008.
Haben Sie nach Haiders Tod mit seiner Witwe über sein Geld und die Parteifinanzen geredet?
SCHEUCH: Mit Claudia Haider über Haiders Geld? Niemals.
Wie waren die Parteifinanzen?
SCHEUCH: Sehr angespannt. Verbindungen ins Ausland kann ich jedoch ausschließen.
Wofür brauchte Haider Briefkastenfirmen in Liechtenstein?
SCHEUCH: Für jeden gilt die Unschuldsvermutung. Was Haider mit seinem Privatvermögen gemacht hat, geht keinen was an.
Sie finden nichts daran, dass Haider als Landeshauptmann Millionen im Schwarzgeld-Paradies Liechtenstein bunkerte?
SCHEUCH: Es gibt viele angesehene Österreicher, die legal Konten in Liechtenstein haben.
Das soll politisch sauber sein?
SCHEUCH: Es ist nicht verwerflich oder straffällig. Ob es Verwicklungen gab, kann ich nicht beurteilen, dazu ist die Justiz da.
Um Hypo- und Buwog-Skandal wimmelt es von Fällen mit Geldflüssen nach Liechtenstein.
SCHEUCH: Wenn es hier Verbindungen zu Haider gibt, wäre es negativ zu beurteilen, ich kann es mir aber nicht vorstellen. Die Justiz muss es aufklären.
Sie muss die Herkunft von 45 Millionen Euro prüfen. Die hackt man nicht aus dem Bärental.
SCHEUCH: So viel Holz gibt das Bärental sicher nicht her, das stimmt. Aber man kann auch mit Aktienkäufen viel Geld machen oder verlieren. Es sollen nur noch fünf Millionen da sein.
Stellen Sie Ansprüche für die FPK auf dieses scheinbar herrenlose Vermögen?
SCHEUCH: Nein, weil es mit der Partei nichts zu tun hat.
INTERVIEW: ADOLF WINKLER