Ägypten soll nach Ansicht der USA den seit mehr als 30 Jahre geltenden Ausnahmezustand rascher aufheben als zunächst geplant. Washington hoffe, dieser Schritt erfolge früher als vom regierenden Militärrat angekündigt, der die Aufhebung für nächstes Jahr in Aussicht gestellt habe, sagte US-Außenministerin Clinton nach einer Unterredung mit ihrem ägyptischen Amtskollegen Mohammed Amr am Mittwoch.

"Wir glauben, dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Recht und Gesetz, zu einem System von Kontrollen, das wichtig ist für den Schutz der Rechte der Ägypter", so Clinton. Unter anderen erlaubt der Ausnahmezustand willkürliche Festnahmen und Schnellverfahren. Er wurde auch nach dem Sturz des Präsidenten Mubarak im Februar nicht aufgehoben.

Clinton äußerte zudem Unterstützung für die Bemühungen Ägyptens, die Spannungen mit Israel nach dem Sturm auf die israelische Botschaft in Kairo Anfang September abzubauen. Sie begrüßte außerdem die Einladung internationaler Beobachter zu den ersten demokratischen Parlamentswahlen in Ägypten nach Jahrzehnten autoritärer Herrschaft. Die Abstimmung sollen am 28. November beginnen und wegen der Größe des Landes in drei Phasen abgewickelt werden.