Nach dem Bombenanschlag vor dem Sitz des Obersten Gerichtshofes in Neu Delhi fahndet die Polizei mit Phantombildern nach zwei Verdächtigen. Aus Polizeikreisen verlautete zudem, dass ein im Namen der radikalislamischen Terrorgruppe Harkat-ul-Jihad-Islami (HUJI) per E-Mail versandtes Bekennerschreibern aus einem Internetcafe in der Unruheregion Kaschmir abgeschickt worden sei.
Der Inhaber des Ladens sei zu einem Verhör beordert worden, hieß es. In der zwischen Indien und Pakistan geteilten, überwiegend muslimischen Region Kaschmir kämpfen Rebellen seit Jahrzehnten gegen die indische Zentralregierung.
Bei dem Anschlag, der mit einer in einem Aktenkoffer versteckten Bombe verübt wurde, waren am Mittwoch zwölf Menschen getötet und fast 80 weitere verletzt worden. Die Tat ereignete sich, als etliche Anwälte und Prozessparteien auf Einlass in das Gebäude warteten. Da das Gerichtsgebäude bereits im Mai von einer weitaus kleineren Bombenexplosion getroffen worden war, waren die Behörden am Donnerstag Kritik wegen offenbar nicht verschärften Sicherheitsmaßnahmen ausgesetzt.