Vier Wochen nach der Wahl in Thailand haben die neuen Abgeordneten am Dienstag Politikveteran Somsak zum Parlamentspräsidenten gewählt. Somsak gilt als Integrationsfigur. Er hatte sich während der gewalttätigen Straßendemonstrationen zwischen rivalisierenden politischen Lagern immer im Hintergrund gehalten. Die Entscheidung muss vom König formell gebilligt werden.
Designierte Ministerpräsidentin ist Yingluck Shinawatra (44), die Schwester des 2006 vom Militär gestürzten und ins Ausland geflüchteten Thaksin Shinawatra. Sie hatte als Spitzenkandidatin der Pheu Thai-Partei am 3. Juli die Wahlen gewonnen. Mit Koalitionspartnern verfügt sie über 300 der 500 Sitze im Parlament.
"Das Kabinett steht zu 50 Prozent", sagte Yingluck vor der Presse. "Wir werden die Regierung bilden, sobald ich gewählt worden bin." Die Termine standen noch nicht fest. Vieles hing von der Disposition des kränkelnden Königs Bhumibol Adulyadej (83) ab.
Pheu Thai hatte bei der Wahl im Juli die absolute Mehrheit gewonnen. Sowohl das Militär als auch der unterlegene Regierungschef Abhisit erkannten das Wahlergebnis an. Pheu Thai ist bereits die zweite Nachfolgepartei der einstigen Regierungspartei Thai Rak Thai von Thaksin. Thai Rak Thai sowie eine erste Nachfolgepartei PPP waren verboten worden. Thaksin lebt in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Exil.