Nach den Webseiten von FPÖ und SPÖ ist nun auch die virtuelle Anlaufstation der Grünen Ziel eines Hacker-Angriffs geworden. Die Hacker verschafften sich Zugriff auf insgesamt 13.000 Login-Daten von Admins und Usern und haben zudem die Daten von Unterstützern öffentlich zugänglicher Online-Petitionen illegal kopiert. Die Online-Aktivistengruppe "Anonymous" wies eine Verantwortung dafür zurück.
Der Österreich-Ableger von Anonymous, "AnonAustria", distanzierte sich am Donnerstagabend von der Attacke. "Dergleichen wird auch innerhalb des Kollektivs nicht geduldet", wurde in einer Pressemitteilung betont. "Wir bedauern diesen Vorfall und werden intern klären, wer dafür zur Verantwortung zu ziehen ist."
Es sei nicht auszuschließen, dass ein oder mehrere Mitglieder an der Aktion beteiligt gewesen seien, allerdings ohne Wissen oder Einverständnis der Gruppierung. Es liege in der Natur des Anonymous-Kollektivs, dass sich jede Person zu jeder Zeit als "Anonymous" bezeichnen und unter diesem Namen agieren könne, hieß entschuldigend.
Die Grünen haben eigenen Angaben zufolge bereits begonnen, die betroffenen User zu informieren und darauf hinzuweisen, dass die betreffende Username/Passwort-Kombi nicht mehr für andere Logins verwendet werden sollte. Bis auf weiteres steht der Login-Bereich auf www.gruene.at nicht zur Verfügung: "Wir werden alles Nötige tun, um das System sicher zu machen", kündigte Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner an. "Der Diebstahl von persönlichen Daten ist zu verurteilen." Die Sicherheitsbehörden wurden informiert und Anzeige gegen unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Wien erstattet.