Einen ersten Schritt für eine ressortübergreifende Erarbeitung von Gesundheitszielen haben die SPÖ-Minister Stöger (Gesundheit), Hundstorfer (Soziales) und Schmied (Unterricht) in einer Diskussionsrunde am Montagabend in Wien gesetzt. Alle drei Minister bekannten sich dazu, dass das Thema weit über den eigentlichen Gesundheitsbereich hinausreicht und alle gesellschaftlichen Bereiche berührt.
Schmied und Hundstorfer sicherten zu, in ihren Bereichen mehr für Gesundheit tun zu wollen. Auch Matthias Wismar vom Europa-Zentrum für Gesundheitspolitik der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Brüssel betonte, dass es sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe handle.
Stöger forderte die einzelnen Politikbereiche auf, "über den Tellerrand hinaus" zu blicken. Alle sollten die Frage stellen, welchen Beitrag sie für die Gesundheit der Österreicher leisten können.
Mit Schmied war sich der Gesundheitsminister einig, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Bildung und Gesundheit gibt. Die Unterrichtsministerin kündigte an, mehr Augenmerk darauf richten zu wollen, dass die Kinder die für sie passende Schulform finden.
Hundstorfer legte seinen Schwerpunkt auf die durch Arbeitslosigkeit entstehenden gesundheitlichen Probleme und auf die von ihm angestrebte Heranführung des faktischen Pensionsantrittsalters an das gesetzliche. Dass Österreich bei den Invaliditätspensionen ab 50 Weltmeister sei, "darf uns nicht egal sein". Das zu ändern gehe nicht mit Zwang oder Gesetzen, sondern nur mit vielen Einzelmaßnahmen.
Wismar erläuterte, dass zwei Drittel aller Länder in Europa schon Gesundheitsziele formuliert haben oder gerade dabei sind. Der Experte betonte die Notwendigkeit einer breiten Einbindung aller Bereiche und einer Führung des Prozesses durch die politische Spitze.