Um den Grundwehrdienst attraktiver zu machen, müsste in erster Linie das Taggeld erhöht werden. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter Grundwehrdienern, die Verteidigungsminister Klug initiiert hat. Diesen Wunsch wird der Minister den Rekruten allerdings nicht erfüllen können, wie er bei der Präsentation der Umfrageergebnisse am Donnerstag gleich klarstellte.

Man wird sich bei der Reform des Grundwehrdienstes eher auf die anderen Vorschläge der Grundwehrdiener konzentrieren, und derer gibt es auch genug. Unter anderem wollen die 18-Jährigen mehr Schießübungen und bessere Unterkünfte.

An der Befragung nahmen rund 10.000 Soldaten teil, das waren 90 Prozent aller Grundwehrdiener. Sie durften dabei fünf Punkte zur Attraktivierung des Grundwehrdienstes nennen. Es wurden also an die 50.000 Vorschläge gemacht. 24 Prozent davon betrafen die Bezahlung. Die Soldaten wünschen sich eine höhere Besoldung, Prämien für bessere Leistungen und eine Fahrkostenrückvergütung, wie Soldatenvertreter David Spiegl erklärte. Derzeit erhalten Grundwehrdiener rund 300 Euro Monatsgeld (ohne Zuschüsse).

Minister Klug zeigte Verständnis für diesen Wunsch der Rekruten, erteilte ihm aber gleich eine Absage. Eine Erhöhung des Monatsgeldes etwa um 100 Euro würde 13,2 Mio. Euro kosten. Das könne er aus seinem Budget nicht bezahlen. Eine Erhöhung der Rekruten-Besoldung hätte zudem auch Auswirkungen auf die Entschädigung für Zivildiener, gab Klug zu bedenken.

Bessere Chancen auf Umsetzung haben die anderen Wünsche der Rekruten. Sie wollen unter anderem keinen Chargendienst machen, bessere Dienstzeiten bzw. keine spontane Änderungen der Dienstzeiten, einen besseren Umgangston und Einrückungen in der Nähe des Wohnortes. Im Bereich der Ausbildung wurde zu mehr als 50 Prozent der Wunsch nach mehr Schießübungen und mehr militärischer Ausbildung geäußert. "Die Burschen wollen das Militär erleben", sagte Klug. Sie empfinden die sportlichen Aktivitäten beim Bundesheer zudem als zu "lauf-lastig", erklärte der Minister und versprach mehr Vielfalt.

Was den Umgangston betrifft, soll dieser zwar optimiert werden. Revolutionen sind aber keine zu erwarten: "Der Befehlston im österreichischen Bundesheer wird bleiben", sagte Klug. Dieser gehöre nämlich zum Militär wie das Amen im Gebet, so der Minister.