Das berichtet die Tageszeitung "Die Presse". Das bestätige die Traditionsfirma, die seit dem Jahr 1970 zum kanadischen „Bombardier“-Konzern gehört.
Zwischen 2004 und 2013 flogen die Amerikaner allein im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan insgesamt 362 Drohnen-Angriffe. Mehr als 2600 Menschen sollen dabei ums Leben gekommen sein, schätzt das „Bureau of Investigative Journalism“.
Das Drohnengeschäft der Firma, die Motoren für Leicht- und Ultraleichtflugzeuge baut, läuft über Drittanbieter. „Unser unabhängiger US-Distributor für Flugmotoren bearbeitet diesen Markt eigenverantwortlich. Er informierte uns, dass der Hersteller von Predator-Drohnen, General Atomics, ein Abnehmer unserer Motoren ist“, hieß es auf Anfrage der „Presse“.
Auc israelische und französische Drohnen
Doch Rotax-Motoren treiben nicht nur amerikanische, sondern auch israelische und französische Drohnen an. Israel hat zuletzt immer wieder „Heron“-Drohnen eingesetzt, um palästinensische Extremisten zu töten. Und Frankreich ließ in den vergangenen Wochen über malischem Kriegsgebiet „Harfang“-Drohnen aufsteigen, die von Rotax-914-Motoren in der Luft gehalten werden.
"Ein Verkauf der Motoren, auch an Drohnenhersteller, ist nicht illegal“, teilt das Wirtschaftsministerium der „Presse“ mit. Nach Ansicht von Rechtsexperten hätte aber, sobald die militärische Anwendung klar war, die Firma dies melden müssen.
Ein Verstoß gegen das Kriegsmaterialgesetz liegt laut Auskunft des Innenministeriums jedoch nicht vor. Denn der Rotax-914 wird eben nicht nur militärisch, sondern vor allem zivil genützt. Insgesamt wäre das Geschäft mit Flugmotoren für Rotax vernachlässigbar, es macht ein Prozent aller Motoren aus, die das erfolgreiche Unternehmen für die verschiedenste Fortbewegungsmittel produziert: vom Motorrad über den Geländewagen bis zum Sportboot und zum Schneeschlitten.