Der Gründer der US-Söldnerfirma "Blackwater", die inzwischen "Academi" heißt, soll seit neuestem einen Wohnsitz im Burgenland unterhalten. Das Magistrat in Eisenstadt habe dem öffentlichkeitsscheuen Unternehmer Erik Prince im Jänner einen Aufenthaltstitel ausgestellt, berichtete das Nachrichtenmagazin "News". Die Behörden wollten allerdings vorerst keine Auskunft über den prominenten Zuzug geben.
Der umstrittene Geschäftsmann soll sich nach Angaben von "News" in Österreich angesiedelt haben, um Steuern zu sparen. Geringere Abgaben auf Vermögenswerte als in den USA hätten es dem konservativen Republikaner angetan. Prince plant demnach auch den Einstieg in ein österreichisches Flugzeugunternehmen und eine Kooperation mit der HTBLA für Flugtechnik in Eisenstadt.
An der Schule will man von dem Ansinnen nichts wissen. Stefan Wagner, Direktor der Höheren Technischen Bundeslehranstalt (HTBLA) in Eisenstadt, sagte der APA, er habe am Mittwoch durch Medienanfragen überhaupt erst von der Existenz von Erik Prince erfahren. "Ich habe den Namen überhaupt noch nie gehört und auch intern, den Abteilungsvorständen, ist er nicht geläufig", so Wagner zur APA.
Wagner ist die ganze Angelegenheit "nicht ganz angenehm" bzw. eine in seinen Augen "ungute Geschichte". Die HTBLA sei "sicher nicht dazu da, um in Bereiche zu kommen, die mit Krieg oder sonstigen Auseinandersetzungen zu tun haben", erklärte der überraschte Schulleiter.
Prince gründete mit von seinem Unternehmer-Vater geerbtem Geld Mitte der 1990er-Jahre die Firma Blackwater, die durch Söldnerdienste für die US-Regierung im Irak nach 2003 einer breiteren Öffentlichkeit bekanntwurde. Dort wurde sie wiederholt für Gewalttaten und Tötungen von Zivilisten verantwortlich gemacht. Die Firma benannte sich später in "Xe Services" um und heißt mittlerweile "Academi". Price verkaufte seine Anteile im Jahr 2010.