Nach dem plötzlichen Rücktritt von Kärntens ÖVP-Obmann Martinz als Landesrat der Kärntner Landesregierung ist am Donnerstag der bisherige ÖVP-Landesparteisekretär Achill Rumpold im Landtag zum Landesrat gewählt worden. Martinz hatte seinen Schritt mit der bevorstehenden Anklage in der sogenannten Birnbacher-Affäre begründet. Der 37-Jährige Rumpold wurde mit 18 von 33 abgegebenen Stimmen gewählt.
"Ich will mich auf Sacharbeit konzentrieren. Ich bin niemand, der große Events veranstalten wird", sagte Rumpold im Anschluss an seine Kür. Seine Funktionszeit als Landesrat sieht er allerdings begrenzt. Geht es nach den Plänen der ÖVP, soll Martinz nämlich wieder in sein Amt zurückkehren, sollte er in der Causa Birnbacher freigesprochen werden. "Ich sehe mich als Statthalter, der für Kontinuität sorgt", so Rumpold.
Zum Ersatzmitglied von Rumpold in der Regierung wurde der bisherige ÖVP-Landesgeschäftsführer Thomas Goritschnig gewählt. Goritschnig beerbt Rumpold auch als Landesparteisekretär und wechselt damit direkt in das ÖVP-Regierungsbüro. Seine Tätigkeiten als Geschäftsführer stellt er ruhend.
Am Nachmittag war eine kurzfristig einberufene Regierungssitzung anberaumt. Bei dieser sollte Rumpold in sein Amt als Landesrat eingeführt und mit Referaten betraut werden. Allgemein wurde angenommen, dass Rumpold genau jene Mandate zugeteilt bekommt, die bereits sein Vorgänger Martinz innehatte.
Der neue Landesrat hat als erste große Aufgabe den Streit um die von den Landesbeamten geforderte Lohnerhöhung von 3,5 Prozent zu lösen. Am Donnerstag kamen rund 1.000 Beamte zu einer Dienststellenversammlung in das Klagenfurter Konzerthaus, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Dienstag kommender Woche geplant.