Nach der Landtagswahl in Sachsen hat die Polizei in Dresden wegen Wahlfälschung Ermittlungen eingeleitet. Demnach wurden bei der Auszählung der Briefwahlstimmen in mindestens zwei Wahlkreisen manipulierte Stimmzettel entdeckt, wie die Polizei mitteilte. Etwa 100 Stück sind nach jetzigem Stand gefälscht. Das Dezernat Staatsschutz übernahm die Ermittlungen und stellte den Angaben zufolge zwei manipulierte Stimmzettel sicher. Zuvor hatte die „Sächsische Zeitung“ berichtet.

Stimmzettel wurden überklebt

Nach Angaben der Polizei hatten Unbekannte bei mehreren Briefwählern das gesetzte Kreuz überklebt und stattdessen die Freien Sachsen angekreuzt. Die Kleinstpartei wird genau wie die AfD vom Verfassungsschutz als rechtsextremistische Bestrebung eingestuft. Die Freien Sachsen erreichten bei der Landtagswahl 2,2 Prozent.

Da alle bislang aufgetauchten mutmaßlich gefälschten Wahlzettel aus einem bestimmten Wahlkreis kommen, besteht der Verdacht, dass die Stimmzettel eines Altersheims manipuliert wurden. Schon am Donnerstag dürfte die Wahlkommission zusammentreten und die Vorwürfe genauer untersuchen.

Nach Informationen von bild.de sollen vor allem die Kreuze für den CDU-Kandidaten Christian Hartmann (49) überklebt worden sein, in sehr professionellem Ausmaß. Profitiert habe davon der Freie-Sachsen-Kandidat Dietmar Grahl. Für Wahlhelfer sei es daher sehr schwer gewesen, die Manipulation überhaupt zu erkennen. Der Landeswahlleiter will nun alle Wahlkreise überprüfen lassen, in denen Kandidaten der Freien Sachsen überproportional viele Stimmen bekommen haben.