US-Präsidentensohn Hunter Biden hat eine Klage gegen den rechtsgerichteten TV-Sender Fox News wegen der Veröffentlichung von Nacktbildern von ihm in einer Miniserie fallen lassen. Die Rücknahme der Anklage erfolgte den Gerichtsunterlagen zufolge am Sonntag - am selben Tag, als sein Vater, US-Präsident Joe Biden, seinen Verzicht auf die Präsidentschaftskandidatur bekannt gab. Die Anwälte nannten keine Begründung für den Schritt.

Hunter Biden hatte den Sender Anfang Juli verklagt. In der Klageschrift hieß es, die Veröffentlichung der Aufnahmen komme einem „Racheporno“ gleich. Für die 2022 auf der Streamingplattform Fox Nation ausgestrahlte Serie wurden den Anwälten zufolge Fotos von Hunter Biden genutzt, die ihn nackt „und bei sexuellen Handlungen“ zeigen. Fox habe die intimen Bilder veröffentlicht, um Biden „zu demütigen, zu belästigen, zu verärgern und zu beunruhigen und seinen Ruf zu schädigen“, hieß es.

Bilder stammen von Hunter Bidens Laptop

Die Bilder stammen von einem Laptop, den Hunter Biden zur Reparatur in einem Computerladen abgegeben und dann nicht wieder abgeholt hatte. Die Daten kursieren seither und werden von Bidens Gegnern ausgeschlachtet.

Fox News erklärte damals, die Klage sei „rein politisch motiviert“ und unbegründet. Biden habe sich in einem Brief Ende April 2024 über die Serie beschwert. Diese sei daraufhin „innerhalb weniger Tage“ aus dem Streamingdienst entfernt worden.

Die sechs Episoden umfassende Serie „Der Prozess von Hunter Biden“ handelt von einem fiktiven Korruptionsprozess gegen den Sohn des US-Präsidenten. Ex-Präsident Donald Trump und dessen Republikaner werfen Hunter Biden seit Jahren vor, die frühere Stellung seines Vaters als Vizepräsident (2009 bis 2017) für Geschäfte in der Ukraine und in China ausgenutzt zu haben. Die Anschuldigungen führten aber nicht zu einem Prozess.

Im Juni war Hunter Biden wegen illegalen Schusswaffenbesitzes schuldig gesprochen worden. In dem ersten Prozess der US-Geschichte gegen das Kind eines amtierenden Präsidenten sprach die Jury den 54-Jährigen in allen drei Punkten schuldig. Im September muss sich der Präsidentensohn außerdem wegen Steuerbetrugs vor Gericht verantworten.

Der frühere Anwalt, Geschäftsmann und Lobbyist hatte 2021 in seiner Autobiografie schonungslos über seine frühere Alkohol- und Drogenabhängigkeit berichtet, die er nach eigenen Angaben seit 2019 überwunden hat.