Das war’s. US-Präsident Joe Biden zieht seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im November zurück. „Ich glaube, es ist im besten Interesse meiner Partei und des Landes, wenn ich mich zurückziehe und mich ausschließlich auf die Erfüllung meiner Pflichten als Präsident für den Rest meiner Amtszeit konzentriere“, erklärte der 81-Jährige Sonntagabend (MESZ) in einem Brief, den er auf X veröffentlichte. Biden unterstützt Vizepräsidentin Kamala Harris als Kandidatin der Demokraten.
Nach den Worten seines republikanischen Herausforderers Donald Trump war Biden als Präsidentschaftskandidat ohnehin nicht geeignet gewesen. Es sei zudem leichter, Harris in dem US-Präsidentschaftswahlen im November zu schlagen als Biden, so Trump gegenüber CNN. Wenige Stunden darauf setzte er auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social einen wütenden Kommentar ab. Sein Wahlkampfteam habe Zeit und Geld in „den Kampf gegen den betrügerischen Joe Biden“ investiert. „Jetzt müssen wir wieder von vorne anfangen“, schrieb er.
Politiker weltweit zollen Biden nach Rückzug Respekt
International haben Politiker US-Präsident Joe Biden Respekt für seinen Rückzug aus dem Rennen um eine weitere Amtszeit gezollt. So dankte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Biden für seine „standhafte Unterstützung“, sprach der britische Premierminister Keir Starmer Biden seine Achtung aus und verwies der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz auf die dank Biden enge transatlantische Zusammenarbeit. Der Kreml will die neue Lage „genau beobachten“.
Von österreichischen Politikern wurde Bidens Rückzug um das US-Präsidentschaftsrennen unterschiedlich aufgenommen. „Genießen Sie die Pension, Mr. President“, schrieb FPÖ-Delegationsleiter Harald Vilimsky auf X. Der SPÖ-Delegationsleiter im Europaparlament, Andreas Schieder, zollte ihm hingegen Respekt. „President Biden war eine guter Präsident mit vielen wichtigen Gesetzen. Nun zeigt er wahre Größe und Einsicht. Das Präsidentschafts-Rennen ist wieder offen“, schrieb Schieder auf X.
Neos warnen vor Trump
Neos-Delegationsleiter Helmut Brandstätter würdigte Biden als verantwortungsbewussten Staatsmann und warnte vor Trump. „Wir müssen gerade unsere europäische Sicherheit stärker in die eigene Hand nehmen“, schrieb Brandstätter in einer Aussendung. „Trump hat mehrmals angekündigt, kein Interesse an Europa zu haben, und träumt davon, den Angriffskrieg Putins in 24 Stunden zu beenden. Trump wäre eine Gefahr für die Sicherheit Europas und damit für die Sicherheit Österreichs.“ Österreich brauche gerade auch angesichts der Situation in den USA endlich eine neue Sicherheitsstrategie, in der auch Russland nicht mehr als „wesentlicher“ Partner stehe, so Brandstätter.