Klimaschutzministerin Leonore Gewessler hat den Landeshauptleuten am Dienstag in der ZiB 2 vorgeworfen, „zukunftsvergessen“ zu sein. Ausgangspunkt ist die Blockade der Länder beim EU-Renaturierungsgesetz, die die Bundesregierung bei der Entscheidung in Brüssel bindet. Gewessler dürfte Mitte Juni beim EU-Rat in Brüssel – gegen ihren Willen – der Richtlinie die Zustimmung versagen.

Nun hat der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler den Spieß umgedreht und wirft der Ministerin „Zukunftsvergessenheit“ vor. Gegenüber der Kleinen Zeitung listet der ÖVP-Politiker eine Kaskade an Vorwürfen gegenüber der grünen Ministerin auf, wobei in zwei Fällen Streitthemen aus dem steirischen Wahlkampf angesprochen werden: „Zukunftsvergessen ist, wenn die europäische Wettbewerbsfähigkeit durch Überregulierung nachhaltig beschädigt wird, wenn eine Hochleistungsstrecke direkt am Grazer Flughafen vorbeiführt und kein Halt vorgesehen ist, wenn man den dreispurigen Ausbau der Pyhrnautobahn verhindert und zulässt, dass der Umgehungsverkehr durch Dörfer an Spielplätzen vorbeiführt.“

„Auch Elektroautos brauchen Straßen“

Zum Vorwurf, der Ausbau von Straßen würde eher neuen Verkehr anziehen, statt Staus zu lösen, meinte Drexler mit einer Spitze gegen die Ministerin, die sich dem Umstieg auf klimaneutrale Fahrzeuge verschrieben hat: „Auch Elektroautos brauchen Straßen.“