US-Präsident Joe Biden hat für Sonntag Beratungen der G7-Gruppe wirtschaftsstarker Demokratien zum iranischen Angriff auf Israel angekündigt. Er werde die Staats- und Regierungschefs der G7 zusammenrufen, „um eine gemeinsame diplomatische Reaktion auf den dreisten Angriff des Irans zu koordinieren“, teilte Biden am späten Samstagabend (Ortszeit) in Washington mit. Kurze Zeit später berief die amtierende G7-Vorsitzende Giorgia Meloni die Sitzung für Sonntagnachmittag ein.
Er habe kurz zuvor mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu telefoniert und ihm Amerikas unerschütterliche Unterstützung für die Sicherheit Israels zugesichert. Israel sei in der Lage gewesen, eine beispiellose Angriffswelle abzuwehren. Dies sei „eine klare Botschaft an seine Feinde, dass sie die Sicherheit Israels nicht wirksam bedrohen können“.
Der Iran hatte den erklärten Erzfeind Israel in der Nacht erstmals direkt angegriffen. Bei dem Großangriff wurden nach Angaben des israelischen Militärs rund 200 Drohnen und Raketen abgefeuert. Die große Mehrheit der Raketen fing Israels Luftabwehr nach Militärangaben noch außerhalb der Grenzen Israels ab. Nur eine kleine Anzahl von Raketen sei auf israelischem Gebiet eingeschlagen, Todesopfer oder größere Schäden gab es demnach nicht.
Das US-Militär habe im Laufe der vergangenen Woche Flugzeuge und Zerstörer zur Abwehr ballistischer Raketen in die Region verlegt, um die Verteidigung Israels zu unterstützen, erklärte Biden. Die USA hätten Israel so dabei helfen können, „fast alle ankommenden Drohnen und Raketen abzuschießen“. Streitkräfte oder Einrichtungen der USA seien von den iranischen Angriffen zwar nicht betroffen gewesen. Man werde aber weiterhin wachsam gegenüber sämtlichen Bedrohungen sein, erklärte Biden weiter. Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsvertreter, Biden habe Netanyahu in dem Telefonat gesagt, die USA würden sich ungeachtet ihres militärischen Beitrags zu Israels Selbstverteidigung nicht an „offensiven Operationen gegen den Iran beteiligen“.