Nachdem sich Finanzminister Magnus Brunner von der ÖVP in einem Gespräch mit den „Vorarlberger Nachrichten“ von dem Regierungsziel, den Bodenverbrauch auf 2,5 Hektar pro Tag zu bremsen, mehr oder weniger verabschiedet hat, meldete sich am Donnerstag Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) im Morgenjournal zu Wort. Die Situation beim Bodenverbrauch in Österreich beschreibt sie als prekär. „Wenn wir so weitermachen wie jetzt, haben wir in 200 Jahren keinen einzigen fruchtbaren Acker mehr und haben dieses Land zubetoniert“, reagiert sie scharf auf die Aussagen ihres Regierungskollegen. Ohne ein verbindliches Ziel würde es nicht gehen, „das haben wir viele Jahrzehnte probiert“. Die Grünen würden an dem Thema „dranbleiben“, man könne es nicht „wegignorieren“: „Wir stecken sicher nicht den Kopf in den Beton.“
Finanzminister Brunner hatte den „VN“ gesagt, er wäre „zurückhaltend, wenn es um diese klaren Vorgaben geht“. Die 2,5-Hektar-Grenze könne „eine Bremse sein“ für das Wirtschaftswachstum sein. Nicht jedes Bundesland habe dieselben Voraussetzungen, argumentierte der Finanzminister. „Darauf individuell zu achten, wäre wichtig. Wie auch, Dinge zu Ende zu denken und nicht von heute auf morgen“, sagte Brunner.
Mehrere Bundesländer und der Gemeindebund wehrten sich bisher erfolgreich gegen Bodenschutzplan, der im türkis-grünen Regierungsprogramm verankert ist.