Als Sonderbotschafter ist derzeit der ehemalige Generalsekretär im Außenamt, Peter Launsky-Tieffenthal, im Nahen Osten unterwegs. Der Spitzendiplomat wurde vom Kanzler beauftragt, sich um die Freilassung des von der Hamas festgehaltenen österreichischen Doppelstaatsbürgers Tal Shoham zu kümmern. Bei den Bemühungen spielen Katar und Ägypten eine Schlüsselrolle, Launsky-Tieffenthal kennt viele Gesprächspartner aus seiner Zeit als UN-Unterstaatssekretär – nicht nur in Doha und Kairo, sondern auch in den Emiraten oder Israel.

Tal Shoham sowie seine Frau und seine beiden Kindern, die bereits freigelassen worden sind

Am 7. Oktober, wurde der 36-jährige Tal, dessen Großmutter in Wien geboren wurde und rechtzeitig vor der Nazis flüchten konnte, von der Hamas gemeinsam mit seiner Frau Adi (38), seinem Sohn Nave (8) und der Tochter Yael (3) aus dem Kibbuz Beeri verschleppt – sie waren dort auf Familienbesuch, leben eigentlich im Norden Israels. Tals Ehefrau und die beiden Kinder wurden bereits freigelassen, er befindet sich immer noch in den Händen der Hamas. Tal Shoham wurde zuletzt gesehen, wie er, gefesselt von Männern der Hamas, in einen Kofferraum gezerrt wurde, wusste sein Vater Gilad Korngold in einem Interview mit der Kleinen Zeitung Ende November in Wien zu berichten. Korngold traf bei seinem Kurzbesuch auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Karl Nehammer wie auch den Außenminister Alexander Schallenberg.

Tals Vater Gilad Korngold bemüht sich unermüdlich für die Freilassung seines Sohnes – hier beim Interview mit der Kleinen Zeitung
Tals Vater Gilad Korngold bemüht sich unermüdlich für die Freilassung seines Sohnes – hier beim Interview mit der Kleinen Zeitung © Christoph Liebentritt

.„Das sind sehr heikle, schwierige und lange Verhandlungen“, dämpft Launsky im Gespräch mit der Kleinen Zeitung Erwartungen über eine baldige Lösung. Österreich rede mit allen – außer mit der Hamas. Derzeit bemühe man sich, dass das Rote Kreuz einen Zugang zu den Geiseln erhält, Außenminister Alexander Schallenberg habe erst kürzlich die Chefin des Roten Kreuzes getroffen „Wir werden unsere Mission fortsetzen, bis Tal – und das ist die große Hoffnung – wieder in Freiheit ist.“