Arbeitszeitverkürzung, EU-Wahl, Statutenreform und Vorsitzendenkür: Zwei Tage lang stellen die Sozialdemokraten auf dem Bundesparteitag im Obergeschoss der Grazer Messehalle die Weichen. Die Kleine Zeitung berichtet umfassend.

Nach einem vielbeklatschten Einzug von Andreas Babler zum Song „Can‘t Stop“ von den Red Hot Chili Peppers wurde der Parteitag am Samstag eröffnet. Eine Stunde später war Babler selbst am Wort. „Wir san wieder do, liebe Genossinnen und Genossen“, erklärte er zu Beginn. Am Ende seiner flammenden Rede erntete er Standing Ovations von seinen Parteikollegen. Es folgten Wortmeldungen der Genossinnen und Genossen, die viel Lob für Babler hatten.

Wien und Burgenland nicht immer dafür

Am frühen Nachmittag wurde gewählt. Damit diesmal bei der Auszählung keine Fehler passieren, beobachtete der langjährige Leiter der Wahlabteilung im Innenministerium, Robert Stein, die Vorgänge. Nach einer einstündigen Unterbrechung ging es mit den Anträgen weiter. Der vielleicht prestigereichste Leitantrag beim SPÖ-Parteitag erhielt dabei zwar eine sehr große Mehrheit, aber doch auch Gegenwind. Die burgenländische Delegation enthielt sich geschlossen, dazu gab es einzelne Gegenstimmen. 

Ebenfalls grünes Licht gab es für die künftige Direktwahl der oder des SPÖ-Vorsitzenden durch die Mitglieder, sollten sich mehrere Kandidaten dafür bewerben. Eine entsprechende Statutenänderung passierte den SPÖ-Parteitag mit großer Mehrheit. Nicht unterstützt wurde die Initiative vom größeren Teil der Wiener Delegierten.

88,76 Prozent für Babler

Kurz vor 18 Uhr wurde das Wahlergebnis verkündet, Andreas Babler erhielt 88,76 Prozent der Stimmen, die Wahlbeteiligung lag bei 99,32 Prozent. „Was für ein geiles Ergebnis, was sind wir für eine coole Partei“, rief Babler, der mit den Tränen kämpfte. Auch seine Stellvertreter und Stellvertreterinnen wurden gewählt und erhielten ebenfalls hohe Zustimmung: Frauenchefin Eva-Maria Holzleitner erhielt 97,3 Prozent. Vizeklubchefin Julia Herr bekam 94,4 Prozent. Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser erhielt 98,5 Prozent. Die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, eine Vertreterin der Wiener Landesorganisation (Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hatte verzichtet), wurde mit 92 Prozent bedacht.

Morgen, Sonntag, widmet sich die Partei dem Thema Europa, der Beschluss der EU-Wahlliste und eine Grundsatzrede Bablers stehen im Fokus des zweiten und letzten Tages.

Liveblog der APA:

Der Parteitag begann am Samstag offiziell um 10 Uhr, das Ende ist für 18 Uhr geplant.