Gestern vermeldete der Oberösterreichische Ort "Fucking" im Innviertel eine geplante Namensänderung. So substituiert ab dem kommenden Jahr zweimal der Buchstabe "g" das "ck" in der Mitte: Aus Fucking wird Fugging. Aus der Anzahl der dort gestohlenen Ortstafeln lässt sich ableiten: Die Welt war für diesen schlüpfrigen Ortsnamen nicht bereit. Doch, nur weil Österreichs - im wahrsten Sinne des Wortes - Aushängeschild abhandenkommt, muss man sich hierzulande noch lange nicht verstecken.
Wir beginnen unsere Reise in der Steiermark, genauer gesagt in Kleinklein. Das hat aber nichts mit einem Spielstil im Fußball zu tun, vielmehr stehen die Ortsnamen des grünen Herzens Österreichs den anderen Bundesländern einfach um nichts nach. Wahrer Edelschrott. Von Kleinklein aus ist man übrigens sofort im benachbarten Großklein. Über die Südoststeiermark und Poppendorf zieht es den Ortstafeltourist von Welt über den Kotzgraben nach St. Blasen.
Über die Pack geht es weiter nach Kärnten: Nach einer kurzen Klopause in Goggerwenig wird man mit einem großen Hallo in der Ortschaft Tschau bei Arnoldstein empfangen. Mag man es doch ein wenig internationaler, hat man es nicht mehr weit nach Türkei, ein Tal im Norden des Faaker Sees. Fährt man weiter durch die schöne Seenlandschaft Kärntens cruist man auch an den Ortstafeln Obergail, Maria Gail, Maria Elend und Am Teller vorbei, bis man den Tag in Äußere Einöde am Ossiacher See gemütlich ausklingen lassen kann.
Nomen Est Omen?
Dass nur Oberösterreich die schlüpfrigen Ortsnamen Kärntens noch toppen kann, beweisen Sexling, Mösendorf und Fucking. Letztere waren die vielen Witze leid und heißen ab 2021 Fugging. Viel Hühnergeschrei um einen Ortsnamen. Im flächenmäßig größten Bundesland Österreichs, Niederösterreich, laden die Orte Kleinpoppen, Samendorf, Unterstinkenbrunn, Rammellhof, Afterbach und nicht zuletzt Saudorf zum gemütlichen Verweilen. Im steirischen Spielberg wirbt man mit dem Slogan "nomen est omen", ob das auch für die niederösterreischischen Orte Fleischessen und Rauchengern gilt?
Auch wenn Sie jetzt sagen, er hätte einen Oberschaden (direkt neben Unterschaden), der persönliche Favorit des Autors ist ganz klar Unterfeichten am Hochlecken. Oh Gott, hoffentlich kommt man für diesen Text nicht in die Hölle - außer es handelt sich um die Rotte der Gemeinde Wiesmath, dann wäre das in Ordnung.
Simon Rothschedl