Die großen Festlichkeiten am Nationalfeiertag bleiben 2021 aus, die immerwährende Neutralität Österreichs auch heuer vor allem hybrid gefeiert. Statt zur Leistungsschau mit Panzern und Kampfflugzeugen vor der Hofburg lädt etwa das Bundesheer virtuell in Cockpits und zu personalisierten Online-Missionen von Löscheinsatz bis Landesverteidigung.
Traditioneller Auftritt des neuen Kanzlers
Alexander Schallenberg wird seinen ersten Nationalfeiertag als Kanzler folglich unter besonderen Bedingungen zelebrieren. Der Morgen startet für den Kanzler aber dennoch traditionell: Nach dem Ministerrat gedenkt die Regierung mit einer Kranzniederlegung den Opfern und Gefallenen der Weltkriege. Anschließend folgt die Angelobung der neuen Rekruten gemeinsam mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Der frühere Arbeitsplatz des Kanzlers bleibt aber auf Abstand. Das Außenministerium lädt zum Tag der offenen Türe, allerdings nur digital. Auch das Parlament hat sich für einen virtuellen Auftritt am Nationalfeiertag entschieden. Das Innenministerium traut sich mehr, wer sich für Polizei und Rettungsorganisationen interessiert und einen 2G-Nachweis erbringen kann, ist am Minoritenplatz willkommen.
Vor der Hofburg und in der Impfburg
Der Bundespräsident ist noch mehr in die Feierlichkeiten eingebunden. Nach der Kranzniederlegung und der Angelobung der neuen Rekruten überquert Van der Bellen den Heldenplatz und öffnet zu Mittag die Tore in die „Impfburg“.
Wer eine einzigartige Umgebung bei der Erst-, Zweit- oder gar Drittimpfung gegen das Coronavirus wünscht, kann sich direkt im Marmorsaal der Hofburg impfen lassen. Als Belohnung winkt der kostenfreie Schutz gegen eine gefährliche Erkrankung und ein Spaziergang durch die Präsidentschaftskanzlei. Auch der Bundespräsident wird gemeinsam mit dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig die edle Impfstraße besichtigen.
Dröhnende Demonstration und ruhige Rede
Gleichzeitig wird es rund um den Ring wieder laut werden. Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung werden ab Mittag durch Wien ziehen. Dass am Nationalfeiertag gegen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung demonstriert wird, unterstützt auch FPÖ-Chef Herbert Kickl.
Am Abend dürfte es wieder ruhiger werden. Der Bundespräsident wird das nutzen, um sich um 19:45 Uhr im Fernsehen an die Bevölkerung zu wenden.
Max Miller