Vergangenens Jahr startete das Land Burgenland ein Pilotprojekt mit dem Ziel, den Neusiedler See von einer großen Menge Schlamm zu befreien. Die Aktion war erfolgreich und damit zu einem Fixpunkt des Seemanagements. Ziel ist es, in Zukunft jährlich 100 Millionen Liter Schlamm (100.000 Kubikmeter) zu entfernen.

Die Arbeiten übernimmt die Seemanagement Burgenland GmbH, die nach dem Pilotprojekt im Vorjahr mit eigenem Fuhrpark in den Regelbetrieb startet. Geplant sind unter anderem Maßnahmen in Rust, Breitenbrunn, Podersdorf und Illmitz, kündigte Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) am Mittwoch an.

Gearbeitet wird von Ende Oktober bis Ende Februar. Gewisse Tätigkeiten können aber auch noch bis Ende April durchgeführt werden. In Rust wird beim Liegewiese-, beim Campingplatz- und beim Südhafen Schlamm entnommen, in Breitenbrunn in der Fährrinne und in Teilen der Marina, in Podersdorf beim Südhafen und bei den Yachtclubs sowie in Illmitz nach der Fertigstellung des Absetzbeckens in der Umkehrrinne der Fähren.

Errichtung von Brandschutzschneisen

Parallel dazu sind in Mörbisch und Weiden vorbereitende Arbeiten geplant. Dort müssen die Absetzbecken instandgesetzt werden, um später langfristige Entschlammungsmaßnahmen durchführen zu können, erläuterte Seemanagement-Geschäftsführer Erich Gebhardt. In Oggau, Purbach, Winden und Jois nimmt sich die GmbH die Kanalein- und -ausfahrten vor.

Beim Schilf konzentriert sich das Seemanagement heuer auf die Instandhaltung bestehender Schilfkanäle. Außerdem beginnt die Planung zur Errichtung von Brandschutzschneisen, die bei Schilfbränden oder auch beim gezielten Abbrennen von Altbeständen, wie vom Land gewünscht, derzeit aber noch gesetzlich verboten, genutzt werden können.

Durch die Maßnahmen soll der Neusiedler See nachhaltig abgesichert werden, erläuterte Dorner. Das Ziel, jährlich 100.000 Kubikmeter Schlamm aus dem See zu holen, sei technisch mit dem Fuhrpark möglich, ergänzte Gebhardt. Zur geplanten Wasserzuleitung sagte der Landesrat: "Es ist klar, dass eine Wasserzufuhr im Vordergrund steht, um diese einzigartige Naturlandschaft nachhaltig erhalten zu können." Derzeit werde weiter eine innerösterreichische Lösung forciert, weil die Verhandlungen mit Ungarn "trotz vieler Vorarbeiten nicht in die erhoffte Richtung gegangen" seien, so Dorner. Den Neusiedler See und die Salzlacken sich selbst zu überlassen, sei keine Lösung.