Österreich zieht seine Auslandsdiener – vorübergehend – aus Israel ab. Der Chef des Vereins der Auslandsdiener, Tobias Aigner, bestätigt im Gespräch mit der Kleinen Zeitung, dass man den in Israel tätigen Auslands-, Gedenk- und Sozialdienern "dringend die Heimreise empfohlen" habe. Angesichts der ungewissen Sicherheitslage sollten die jungen Menschen vorübergehend nach Österreich zurückkehren. Diese Entscheidung habe man im Einvernehmen mit den Betroffenen, deren Eltern, der Botschaft wie auch den Stellen in Österreich getroffen.
Verträge werden nicht beendet
Die Verträge werden allerdings nicht beendet. Sollte sich die Lage wieder beruhigen, sei eine Rückkehr möglich. Der Verein hat derzeit fünf junge Menschen in Israel, der Verein der Gedenkdiener drei. Am österreichischen Hospiz in Jerusalem sind zehn Österreicher tätig.
"Wir haben gerade die Info von der Organisation bekommen, dass wir zurück nach Österreich sollen", bestätigt Simon Röthler auf Nachfrage. Der 19-jährige Salzburger ist seit Anfang September in Tel Aviv und macht dort seinen Sozialdienst. Er hilft bei der Betreuung von Patienten mit Zerebralparese.
"Seit Samstag sind wir schon öfters in den Bunker gerannt. Am Dienstag waren wir bis jetzt zwei Mal dort. Wir wissen nicht, wann wir evakuiert werden, wir haben den Notfallkontakt angerufen und sollten jetzt auf einer Liste stehen." Noch gestern erzählte Simon Röthler gegenüber der Kleinen Zeitung, dass sich alle relativ sicher fühlten, doch die Lage spitzt sich zunehmend zu. Viele Fluglinien haben den Betrieb bereits eingestellt. Röthler habe zunächst noch versucht, einen Flug zu suchen, und wartet derzeit noch auf Infos vom Ministerium. "Es ist noch sehr unklar, wie das jetzt ablaufen soll." Wie er die Stimmung vor Ort beschreiben würde? "Drunter und drüber."