Dass in Vorarlberg der einzige Arzt, der Schwangerschaftsabbrüche durchführt, mit Jahresende in Pension geht, sorgt im Ländle schon seit geraumer Zeit für Aufruhr.
Nun gab Vorarlbergs SPÖ-Politikerin Gabriele Sprickler-Falschlunger ihre persönliche Erfahrung mit dem Thema preis – und will damit anderen Frauen Mut machen. Die praktische Ärztin wird als SPÖ-Vorsitzende in einigen Tagen von Mario Leiter abgelöst.
"Ein paar Jahre, nachdem die Fristenlösung erkämpft wurde, bin ich ungewollt schwanger geworden", erzählt die Politikerin gegenüber der Tageszeitung "Der Standard": "Ich hatte dann einen Schwangerschaftsabbruch." Sie sei damals Studentin in Graz gewesen und extra dafür nach Wien gefahren.
"Ich bekenne mich dazu"
Sprickler-Falschlunger habe lange darüber nachgedacht, ob sie ihre Geschichte öffentlich machen solle. "Es gab eine Zeit, das ist noch gar nicht so lange her, da war es unmöglich, so etwas öffentlich zu sagen. Das ist jetzt anders. Ich bekenne mich dazu, und vielleicht hilft das auch der einen oder anderen Frau, die das Gefühl hat, so etwas verheimlichen oder sich dafür schämen zu müssen."
Diese Woche war weltweit für sichere Abtreibungen demonstriert worden – auch in Bregenz. Es war ein stiller Protest, eine Mahnwache. Adressat ist die Vorarlberger ÖVP, die bei der Frage, wo und von wem im Ländle Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden sollen, nachdem sie ab Ende des Jahres keine Privatordination mehr anbietet, einen Zickzackkurs fährt.