Marius Gersbeck, Fußballtormann des deutschen Zweitligisten Hertha BSC, muss sich heute Donnerstag in Salzburg wegen schwerer Körperverletzung vor Gericht verantworten. Der 28-Jährige soll am Rande eines Trainingslagers seines Vereins am 16. Juli in Zell am See auf offener Straße mit einem Einheimischen in Streit geraten sein. Die zunächst verbale Auseinandersetzung eskalierte, dabei soll Gersbeck seinen Kontrahenten mit Faustschlägen und Tritten verletzt haben.
Laut Staatsanwalt Salzburg soll Gersbeck – wenn auch nur fahrlässig – sein Opfer dadurch schwer verletzt haben. Der 22-jährige Salzburger erlitt einen Bruch des Bodens der Augenhöhle, eine Kieferhöhlenwandfraktur und ein Hämatom am Augenlid. Wird Gersbeck schuldig gesprochen, drohen ihm nach Paragraf 84 Absatz 4 des österreichischen Strafgesetzbuches sechs Monate bis fünf Jahre Haft.
Der Torhüter war vor dem Vorfall offenbar mit Fans aus der Ultra-Szene im Stadtgebiet von Zell am See unterwegs gewesen. Er wurde nach dem Vorfall vom Mannschaftstraining seines Klubs suspendiert. Nicht nur wegen der polizeilichen Ermittlungen, sondern auch, weil er sich unerlaubt vom Teamhotel entfernt hatte, wie Hertha-Geschäftsführer Thomas Herrich damals in einer Klubmitteilung informierte.
Wie die "Salzburger Nachrichten" berichten, hat Gersbeck im Vorfeld des Prozesses bereits Schadenswiedergutmachung an das Opfer geleistet. Man rechnet mit einem regen Medieninteresse – vor allem aus Deutschland – an dem Prozess.