Auch mehr als eine Woche nach ihrem Verschwinden gelten Michaela und Philipp noch als vermisst. Von dem Grazer Ehepaar fehlt in Griechenland nach dem Rekordregen und den Überflutungen weiterhin jedes Lebenszeichen. Die Einsatzkräfte waren in den letzten Tagen fieberhaft auf der Suche, doch die Hoffnung schwindet mehr und mehr, ist zu vernehmen. Ein Einheimischer, der bei der Suche half, berichtete der Kleinen Zeitung von einer Tasche des Paares, die aufgetaucht war.

Nun wurde eine Frauenleiche an der Küste in der Region Pilion gefunden, wo sich auch das Paar aufgehalten hatte. Griechische Medien berichteten, dass die Eltern der Grazerin nach Griechenland gefahren seien, um die DNA abzugleichen und abzuklären, ob es sich bei der Leiche um die vermisste Frau handelt. Nach Informationen der Kleinen Zeitung stimmt das nicht. Die Familie sei nicht nach Griechenland geflogen und habe das auch nicht vor, ist zu vernehmen. Die DNA könne man auch abgleichen, ohne dass Angehörige vor Ort sind. Von Antonia Praun, der Sprecherin des Außenministeriums heißt es: "Uns liegen noch keinerlei Informationen vor, dass es sich bei der Leiche um die vermisste Grazerin handelt. Ausgeschlossen ist es nicht." Es werde weiterhin "intensiv nach den beiden gesucht", die Küstenwache in Volos setze alle Bemühungen fort. Wie lange der DNA-Abgleich nun dauert, ist laut Praun unklar. Das komme auch auf die griechischen Behörden an. Die Botschaft vor Ort sei aber "intensiv dahinter, dass es so schnell wie möglich ein Ergebnis gibt".

Jawort in Griechenland

Letzte Woche am Montag hatte die Familie das letzte Mal Kontakt zu den beiden Grazern abgebrochen. Kurz zuvor hat sich das Paar – beide sind 35 Jahre alt – das Jawort in Griechenland gegeben. Rund 40 Personen, darunter auch Familie und Freunde, waren zur Feier gekommen. Seit vielen Jahren kommt die Familie von Michaela zum Urlauben in die griechische Region. Michaela ist in Österreich erfolgreiche Skateboarderin, Philipp arbeitet als Informatiker.

Nach der Hochzeitsfeier wollte das junge Paar die Flitterwochen in einem Bungalow am Strand in Potistika genießen. Als die Regenmassen kamen, sollen sie laut griechischen Medien noch in einen anderen Bungalow weiter oben und weiter weg vom Meer gezogen sein. Ein älteres Pärchen aus Österreich habe dann gemeinsam mit den Frischvermählten auf einen Hügel flüchten wollen, doch Michaela und Philipp entschieden sich, noch zu bleiben. Das gesamte Haus sei kurz darauf von den Wassermassen weggeschwemmt geworden. So schilderten es der einheimische Chronis der Kleinen Zeitung und auch der Besitzer der Unterkunft, Thanasis Samaras.