Erneut hat Greenpeace die österreichische Privatjet-Branche unter die Lupe genommen und deren Kurs in Richtung diverser Urlaubsdestinationen aufgelistet. Traumdestination aller privater Passagiere in Maschinen mit österreichischen Kennzeichen war im August 2023 demnach die mondäne Côte d'Azur bzw. der dortige Flughafen Nizza. Dort wurden 297 Starts und Landungen registriert, gefolgt von Wien (200 Starts und Landungen) und Salzburg (176 Starts und Landungen).
Das ergab die vorläufige Auswertung der OpenSky-Datenbank, auf der die Wege von Privatjets verfolgt werden können. Sie sind laut NGO das klimaschädlichste Verkehrsmittel mit Emissionen, die jenes einer Zugfahrt rund 50-Mal übertreffen. Mit der Auswertung der August-Flugdaten präsentiert Greenpeace auch seinen Tracker, mit dem sich die Wege der Flieger nicht nur in Echtzeit verfolgen lassen, sondern der auch Informationen zu Treibstoffverbrauch und ausgestoßenen Emissionen liefert.
"Superreichen durchaus zumutbar, mit Zug statt mit Privatjet zu starten"
Die NGO fordert zudem Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) erneut dazu auf, sich für ein EU-weites Privatjet-Verbot stark zu machen. "Im Angesicht der Klimakrise ist es auch Superreichen durchaus zumutbar, mit dem Zug statt mit dem Privatjet in den Urlaub zu starten. Ein Privatjet-Verbot ist unerlässlich, um der Klimagerechtigkeit ein Stück näher zu kommen", argumentierte Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich. Insgesamt legten österreichische Privatjets im August laut ersten Schätzungen circa zwei Millionen Kilometer zurück, flogen gut 52 Mal um die Erdkugel und verursachten rund 10.133 Tonnen CO2-Emissionen.
Die Basis für den Privatjet-Tracker und die August-Datenanalyse bildet die Datenbank der Crowdsourcing-Plattform OpenSky-Networks, die mit den Daten der österreichischen Luftfahrtbehörde verknüpft wurde. Laut NGO-Report sind aktuell rund 227 Privatflugzeuge in Österreich aktiv.