Die Diplom- und Doktorarbeit des prominenten Simulationsforschers Niki Popper hat offenkundig den wissenschaftlichen Standards entsprochen. Das hat eine von der TU Wien initiierte Prüfung interner und externer Gutachten ergeben. Das Plagiatsverfahren wird somit eingestellt. Zweifel hatte der Plagiatsjäger Stefan Weber geäußert.
Externe Begutachtung erkennt keine "Täuschungsabsicht"
Das Gutachten bescheinigt laut Wiener TU, dass der eigene Forschungsanteil von Popper, der in der Coronakrise breite Bekanntheit erlangt hatte, in jedem Fall dissertationswürdig sei und außer Frage stehe: "Die eingehende externe Begutachtung erkennt keine Täuschungsabsicht." Ergänzend dazu halte ein umfassendes universitätsinternes Gutachten fest, dass absolut kein Zweifel an der Originalität der Dissertation Poppers bestehe.
Die Überprüfung von Zitaten in der Doktorarbeit bestätige kolportierte Vorwürfe in der Hinsicht, dass teilweise Übernahmen von Textpassagen aus anderen Werken ungenau gekennzeichnet worden seien und damit der gängigen Zitierpraxis im Gebiet der Mathematik und Informatik widersprochen werde. Das universitätsinterne Gutachten verweist aber auch auf die hohe Komplexität der Dissertation, in der 25 Publikationen Poppers und seines Teams das Grundgerüst darstellten.
Die Vorwürfe gegen Popper waren im Jänner von Plagiatsforscher Weber erhoben worden. Die TU hatte daraufhin ein entsprechendes Verwaltungsverfahren eingeleitet.