Es war eine Kurz-Demo mit der sich einige Hallstätter am Sonntag Luft gemacht haben. Für 15 Minuten von 12.20 bis 12.35 Uhr blockierten sie die Tunneleinfahrt nach Hallstatt. "Wir wollen mit dieser Aktion auf die untragbare Verkehrssituation und den damit verbundenen fatalen Touristenansturm auf Hallstatt eindringlich aufmerksam machen.Wenn Einheimische regelmäßig von Falschparkern und Fußtouristen übelst beschimpft und bedroht werden, die Rettung im Tunnel im Stau stecken bleibt ..., dann müssten doch die Alarmglocken läuten", hieß es im Vorfeld von der Bürgerliste Hallstatt, die die Demonstration organisiert hat. Laut der Bürgerliste nahmen etwa 100 Leute an der Demo teil.

Laut Polizei sind keine Zwischenfälle bekannt, wie es auf Anfrage der APA hieß. An der Ortseinfahrt bildete sich ein Stau. Die Lenker sollen den Protest großteils mit Fassung getragen haben.

Hallstatts Bürgermeister Alexander Scheutz sagte zuletzt im Kleine-Zeitung-Interview, ihm sei die brenzlige Situation bewusst: „Keiner kann die Massen stemmen. Hallstatt ist zu klein für die vielen Leute, die kommen.“ Weil Hinweistafeln und eine Beschränkung für Busse nicht reichen würden und der Parkplatz ständig überfüllt sei, will Scheutz nun eine Personenbeschränkung. Genauer: Die Landesstraße, die Zufahrtsstraße nach Hallstatt, soll mittels Schranken zugesperrt werden, wenn der Parkplatz voll ist. Am 6. September soll es dazu nun ein Treffen geben, an dem auch Vertreter des Landes und der Nachbargemeinden teilnehmen können. 

Empört von der Staatssekretärin

Ebenfalls im Gespräch mit der Kleinen Zeitung hatte die Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP) die vermeintliche Untätigkeit Hallstatts in Sachen Massen-Management scharf kritisiert. Von dieser Kritik zeigte sich Bürgermeister Scheutz am Samstag im Ö1-Interview wiederum empört: "Zu diesem Interview muss ich sagen: Es hat mich sehr überrascht. Ich war verärgert und empört darüber. Es kann nicht sein, dass uns eine Staatssekretärin Vorwürfe macht, anstatt dass sie uns unterstützt oder Hilfsmaßnahmen anbietet." Und fügte noch hinzu: "„Ich kenne die Frau Staatssekretärin nicht persönlich. Sie war auch nie in Hallstatt. Und jetzt kommt sie mit so einer undurchdachten Aussage. Denn so etwas kann nur jemand sagen, der die Gegebenheiten vor Ort nicht kennt."