Vor eineinhalb Wochen ist es zu den schockierenden Szenen gekommen: Ein Bademeister bugsierte einen Badegast im Freibad Steyr unsanft von Sprungturm – die Kleine Zeitung und die "Oberösterreichischen Nachrichten" haben berichtet.
Nun hat die Staatsanwaltschaft Steyr gegen den Bademeister Ermittlungen wegen des Verdachts der Nötigung eingeleitet. Staatsanwaltschaftssprecher Andreas Pechatschek bestätigte am Freitag einen Bericht in der "Kronen Zeitung". Mit dem Bademeister sei vereinbart worden, dass er bis Ende der Saison seinen Urlaub konsumiert, hieß beim Magistrat. Der Jugendliche hat sich nach wie vor nicht gemeldet.
Zahlreiche Augenzeugen hatten beobachtet, wie der junge Badegast auf dem Sprungturm stand und sich offenbar nicht zu springen traute. Da der Turm zu dem Zeitpunkt wieder gesperrt werden sollte, um den Bereich für Schwimmer zu öffnen, sei er von zwei Bademeistern aufgefordert worden, den Bereich zu verlassen. Als der Gast dem nicht nachkam, sei einer der beiden zu ihm auf den Turm gestiegen. Es sei dann wohl zu einer Auseinandersetzung gekommen. Inzwischen sind Videos in sozialen Medien aufgetaucht, auf denen zu sehen ist, wie der Bademeister den nach wie vor unbekannten Burschen mit einem Fußtritt vom Plateau zu stoßen scheint.
Direkt nach dem Zwischenfall soll der Bademeister zugegeben haben, den Jugendlichen geschubst zu haben. Er erhielt vorerst eine mündliche Abmahnung und wurde versetzt. Inzwischen ist er im Urlaub. Ende kommender Woche soll über weitere mögliche disziplinarrechtliche Schritte entschieden werden. Die Stadt Steyr hat sich bei dem Betroffenen offiziell "für dieses Fehlverhalten" entschuldigt.