Ein Unwetter ist in der Nacht auf Freitag über weite Teile Österreichs hinweggezogen. Vor allem Sturmböen, die u.a. Bäume umknickten, hielten die Feuerwehren auf Trab. Dazu kam noch Starkregen, der für örtliche Überschwemmungen sorgte und Erd- und Hangrutsche auslöste.
Alleine die Feuerwehren in Oberösterreich meldeten rund 130 Einsätze als die Front gegen Mitternacht aus Bayern und Salzburg kommend zahlreiche Schäden anrichtete. Die ersten Notrufe gingen im Minutentakt aus dem Bezirk Braunau in der Landeswarnzentrale ein. Sie wurde mit zusätzlichem Personal verstärkt. Um 1.00 Uhr waren schon um die 80 Feuerwehren im Einsatz.
Sturmböen von bis zu 130 km/h
Sturmböen von bis zu 130 km/h ließen zahlreiche Bäume auf Straßen und Stromleitungen stürzen. Dächer wurden abgedeckt. Auch Fahrzeuge wurden umgeworfen. Zudem gab es Überflutungen sowie Brände in elektrischen Anlagen.
Bis zu 100 km/h wurden am Donnerstagabend in Vorarlberg gemessen. Die Feuerwehren mussten 42 Mal ausrücken, meist um umgestürzte Bäume zu beseitigen. Betroffen waren vor allem die Bodensee- und die Unterland-Gemeinden. In mehreren Kommunen wurden Bauzäune durch die Luft gewirbelt, Verkehrsschilder wurden geknickt.
Kurz nach 19.00 Uhr wurde für den Bodensee eine Starkwindwarnung ausgegeben, die eine Stunde später verschärft und in eine Sturmwarnung umgewandelt wurde. Zwei Boote gerieten in Gefahr, eines davon - in der Fußacher Bucht - weil es nicht mehr dicht war.
Zahlreiche Zugausfälle
Wegen Reparaturarbeiten an der Oberleitung auf deutscher Seite war auch der Bahnverkehr zwischen Lochau-Hörbranz (Bez. Bregenz) und Lindau (Bayern) beeinträchtigt. Es kam zu Zugausfällen, betroffen waren etwa die ECE-Verbindungen zwischen München und Zürich. Die Arbeiten sollten aber im Lauf des Vormittags beendet werden.
Murenabgänge in Osttirol
Gewitter mit Starkregen haben am Donnerstag in Osttirol zu lokalen Murenabgängen und Hangrutschungen geführt. Betroffen waren die Drautal-Bundesstraße (B 100), die Pustertaler Höhenstraße (L 324) sowie die St. Justina Straße (L 388), so die Tiroler Polizei. Die beiden ersteren konnten nach Beendigung der Aufräumarbeiten bereits wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die St. Justina Straße hingegen blieb zunächst weiter gesperrt, weil die Brücke über den "Platschbach" weggerissen worden war. Verletzt wurde niemand.
In Salzburg standen im Flachgau 27 Feuerwehren mit 515 Helfern an 158 verschiedenen Stellen im Einsatz, in der Stadt Salzburg rückten 30 Feuerwehrleute zu 16 Einsätzen aus, teilte das Landesfeuerwehrkommando mit. Der Großteil konnte noch in der Nacht beendet werden. Betroffen waren fast alle Gemeinden des Flachgaus, wo umgestürzte Bäume auf Straßen zu liegen kamen. In Köstendorf wurde ein Stalldach weggerissen. Die Helfer dichteten dieses provisorisch ab. In Seekirchen und in Köstendorf prallte außerdem jeweils ein Auto gegen einen umgestürzten Baum.
Im Bezirk Amstetten wurden 18 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren gezählt, teilte das Bezirkskommando mit. Umgestürzte Bäume mussten beseitigt werden, auch Stromleitungen wurden laut einer Aussendung in Mitleidenschaft gezogen. Gefordert waren die Helfer bis in die frühen Morgenstunden.