Zwei Kinder und ein Baby sind in den letzten eineinhalb Wochen auf Österreichs Straßen tödlich verunglückt. Eines der Kinder saß laut Polizei nicht richtig im Kindersitz, das elf Monate alte Baby war gar nicht angegurtet.
"Die Gefahr steigt um ein Vielfaches", wenn Kinder im Auto nicht richtig gesichert sind, betont Christian Kräutler vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. Zwar seien heutzutage mehr als 90 Prozent der Kinder im Auto gesichert, das heißt aber nicht, dass sie auch auf die richtige Art und Weise angeschnallt sind oder ordnungsgemäß im Kindersitz sitzen.
Was für große Auswirkungen es hat, wenn Kinder überhaupt nicht gesichert sind, zeigen die Zahlen: In den letzten fünf Jahren (2018 bis 2022) kamen 16 Kinder im Auto ums Leben, jedes vierte war ungesichert. Das Mitfahren im Auto ist für Kinder weitaus tödlicher, als wenn sie als Fußgänger oder Radfahrer im Verkehr unterwegs sind.
"Vermeintliches Bequemmachen"
Dieses Jahr wird wohl ein Ausreißer, was die getöteten Kinder in Autos angeht. Das große Problem: Oft würden Erwachsene Kindern die Fahrt so angenehm wie möglich machen wollen – und vernachlässigen die Sicherheit. "Man kontrolliert bei kurzen Fahrten nicht genau, zieht den Gurt nicht fest genug, man erlaubt den Kindern bei Nachtfahrten, sich abzuschnallen und hinzulegen oder man nimmt das Baby in den Arm, weil es weint", weiß Peter Spitzer vom Verein "Große schützen Kleine". Das "vermeintliche Bequemmachen" kann tödliche Folgen haben. Zu oft würden größere Kinder auch den Gurt unterm Arm durchführen anstatt über die Schulter, bemerkt Steffan Kerbl vom ÖAMTC. Oder der Kindersitz ist nicht richtig installiert.
Den Menschen muss bewusster werden, wie wichtig das Sichern im Auto ist, plädieren die Experten. Kampagnen könnten dabei helfen. "Sicherheit muss immer vorgehen", sagt Marion Seidenberger vom ÖAMTC. Zu den meisten Unfällen kommt es jetzt im Sommer, wenn Reisezeit ist. Seidenberger empfiehlt dringend: "Wenn die Kinder unruhig werden, dann bitte eine Pause machen, statt den Gurt lockern oder abschnallen."