Nach der Hammerattacke auf eine 39-Jährige vor einer Woche und dem Fund der Leiche ihres fünfjährigen Sohns in der Neuen Donau am vergangenen Samstag ist die am Montagvormittag ebenfalls dort entdeckte weitere Leiche als dessen 41-jähriger Vater identifiziert worden. Die Identitätsfeststellung erfolgte mittels der Fingerabdrücke des seit einer Woche verschwundenen Mannes, sagte Polizeisprecherin Barbara Gass gegenüber der APA.
Zudem liegt ein erstes Obduktionsergebnis des toten Buben vor, bei dem ein Ertrinkungstod festgestellt wurde. Anzeichen auf äußere Gewaltanwendung konnten nicht diagnostiziert werden. Weitere Untersuchungen zur Feststellung der genauen Todesursache stehen aber noch aus, hieß es in einer Aussendung der Landespolizeidirektion Wien. Das Landeskriminalamt Wien, Ermittlungsbereich Leib/Leben hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Die Leiche, deren Identifizierung an Ort und Stelle vorerst nicht möglich war, wurde gegen 8.50 Uhr im Zuge der Suche nach dem 41-Jährigen gesichtet und geborgen. Eine danach vorgenommen daktyloskopische Untersuchung bestätigte dann den Verdacht, dass es sich um den Gesuchten handelt. Der Mann war am 6. August ohne seinen Sohn von der Besuchszeit bei seiner Ex-Frau erschienen und griff sie an.
Der vermisste Sohn der beiden war am Samstagabend tot in der Neuen Donau gefunden worden. Beamte der Wasserpolizei entdeckten den leblosen Körper und stellten nach erfolglosen Reanimationsversuchen fest, dass es sich um den Fünfjährigen handelt. Gefunden wurde die Leiche des Kindes am Samstag gegen 18.00 Uhr im Bezirksbereich Floridsdorf.
41-Jähriger war auf der Flucht
Der 41-Jährige wurde seit der Vorwoche weder an seiner Wiener Wohnadresse noch bei seinem Arbeitgeber angetroffen. Er soll seine Ex-Frau mit dem Hammer im Schulter-, Gesichts- und Kopfbereich verletzt haben, allerdings nicht schwer. Angegriffen wurde die 39-Jährige vor ihrem Wohnhaus, als sie auf den Ex-Mann wartete, der am Sonntagabend den gemeinsamen Sohn nach seiner Besuchszeit zurückbringen sollte. Doch dieser erschien allein, bedrohte die Frau mit einer Schreckschusswaffe, ehe er sie mit dem Hammer attackierte. Ein couragierter Nachbar wurde durch Hilferufe aufmerksam und versuchte, weitere Angriffe zu verhindern, woraufhin der 41-Jährige flüchtete. Gegen den Mann aus Liberia war schon einmal ein Betretungsverbot ausgesprochen worden.
Damals war die Wiener Kinder- und Jugendhilfe (Magistratsabteilung MA 11) auch mit der Familie in Kontakt, bestätigte eine Sprecherin der MA 11 der APA einen Bericht von ORF-"Wien heute" vom Sonntagabend. Das sei bei einem Betretungsverbot, bei dem auch Kinder involviert sind, ein standardisiertes Verfahren. Dabei stehe im Vordergrund, was die Familie benötige. Dementsprechend standen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MA 11 eine Zeit lang mit der Mutter in Kontakt. Als klar gewesen sei, dass die Mutter für den Buben sorgen könne und alle Maßnahmen zu seinem Schutz ergriffen habe, zog sich die MA 11 wieder zurück.