In Tirol wird ein Lehrgang zur NS-Geschichte für Lehrer starten. Der Kurs "Nationalsozialismus, Antisemitismus und Holocaust" an der Pädagogischen Hochschule Tirol (PHT) sollte sich an Lehrer von Mittel-, Berufs- und Polytechnischen Schulen richten und ab dem Wintersemester 23/24 angeboten werden. Die Inhalte des Lehrgangs seien österreichweit einzigartig, hieß es. Dabei kooperieren unter anderem die PHT und die deutsche Gedenk- und Bildungsstätte der Wannsee-Konferenz.
Zeitgemäßer Unterricht zu Nationalsozialismus
Auch die Österreichische Agentur für Bildung und Internationalisierung (OeAD) ist beteiligt. Der Lehrgang werde die Themen Nationalsozialismus, Antisemitismus und Holocaust in ihrer historischen wie gegenwärtigen Bedeutung behandeln, teilte die Pädagogische Hochschule in einer Aussendung mit. Der Hochschullehrgang würde demnach zwei Semester in Anspruch nehmen und eine Berlin-Exkursion beinhalten. Vermittelt werden sollten "fachdidaktisches und inhaltliches Basiswissen zu den Themen jüdisches Leben in Tirol, Terror und Verfolgung, Widerstand und Erinnerungskultur". Außerdem sollten "unterschiedliche Lernmaterialien und Lernsituationen" vorgestellt werden, um "Möglichkeiten eines zeitgemäßen Unterrichts zu Nationalsozialismus, Holocaust und Antisemitismus aufzuzeigen", hieß es.
Nachhaltiger Beitrag zum "Nichtvergessen"
"Wir sind sehr stolz auf die Realisierung dieser Kooperation, weil wir uns unserer Verantwortung als Bildungsorganisation bewusst sind, Erinnerungskultur zu leben und zu vermitteln. In modernen, zivilisierten Gesellschaften darf es keinen Platz für Terror, Ausgrenzung und Verfolgung geben. Mit diesem Hochschullehrgang wollen wir einen nachhaltigen Beitrag zum 'Nichtvergessen' leisten", teilte PHT-Rektorin Regine Mathies mit. Lehrgangsleiter und Historiker Horst Schreiber hob die Bedeutung der Exkursion zum Haus der Wannsee-Konferenz hervor.