Die Bewohnerinnen und Bewohner von Hallstatt halten es nicht mehr aus, sagen sie. Zu viele Touristinnen und Touristen strömen täglich in die kleine Gemeinde im Salzkammergut. "Wir können nicht weiter zuschauen, die Situation hat sich in den letzten Tagen noch zugespitzt", sagt Bürgermeister Alexander Scheutz (SPÖ). Für ihn steht fest: Es braucht eine Obergrenze für Besucherinnen und Besucher. Nur: "Der Weg dorthin ist noch nicht klar."
Scheutz selbst sei mit seinem Latein am Ende, man habe schon Maßnahmen gesetzt: Hinweistafeln hängen etwa im Ort – mit der Bitte um Rücksichtnahme. Letztes Jahr hat man ein Busleitsystem eingeführt, etwa 30 Busse pro Tag sind zugelassen. Dennoch seien die Parkplätze Tag für Tag überfüllt, dazu kommen noch die Taxis, die Besucherinnen und Besucher absetzen. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Parkplatz, die für Ordnung sorgen sollen, würden an ihre Grenzen kommen, sagt Scheutz. Der Unmut in der rund 730 starken Bevölkerung wachse, die Situation sei angespannt. Es kommen wieder so viele Besucher wie vor der Pandemie, sagt Scheutz. Das sind nach Schätzungen Tausende pro Tag, gezählt wird nicht.
Treffen für nächste Woche einberufen
Nächste Woche will sich Scheutz mit dem Gemeinderat und verschiedenen Interessensvertretern zusammensetzen und beginnen, an einem möglichen Konzept für die Besucherobergrenze beziehungsweise für die Zufahrtsbeschränkung zu feilen. Einerseits müsse das Land Oberösterreich unterstützen, andererseits die Tourismusverbände und die Verantwortlichen für die Region. Die Oberösterreich-Werbung könne zu einer Entspannung beitragen, wenn etwa im Ausland nicht mehr so intensiv geworben wird.
Jedenfalls wolle Scheutz die Bevölkerung in den Prozess einbinden, auch die Folgen für die umliegenden Gemeinden müsse man erörtern und mitdenken.