Die Zahl der ertrunkenen Frauen, Männer und Kinder hat in der heurigen Sommerbadesaison deutlich zugenommen. Laut Auswertung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) haben in diesem Jahr bereits mindestens 32 Menschen ihr Leben im Wasser verloren. Das ist laut Aussendung des KFV vom Donnerstag ein deutlicher Anstieg im Vergleichszeitraum des Vorjahres (19 Fälle). In Oberösterreich sind mit mindestens sieben dokumentierten Ertrunkenen die meisten Menschen verstorben.
Sollte sich die negative Dynamik fortsetzen und Präventivmaßnahmen nicht erhöht werden, könnte sich die Zahl der Ertrunkenen in Österreich bis Ende 2023 im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre fast verdoppeln. Das KFV bezieht sich in ihrer Auswertung auf Medienberichterstattungen. "In diesem Jahr sind im Juni laut vorläufigen Zahlen bereits mindestens fünf Personen in Österreich ertrunken, im Juli mindestens dreizehn Personen", so Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.
Besonders in der Coronazeit entfallene Schwimmkurse seien ein Mitgrund für die negative Entwicklung. Laut KFV kann jeder Zehnte zwischen fünf und 19 Jahren bzw. sieben Prozent der Gesamtbevölkerung nicht schwimmen.
Bereits im Jahr 2022 sei die Zahl der Ertrunkenen spürbar gestiegen, wie Daten der Statistik Austria zeigten. Demnach sind im vergangenen Jahr 37 Personen mit Wohnsitz in Österreich bei einem Ertrinkungsunfall gestorben. Das waren so viele Menschen wie seit 2016 nicht mehr.
"Beim Schwimmen in offenen Gewässern ist es empfehlenswert, eine Schwimmboje mitzuführen, an der man sich im Fall der Ermüdung festhalten kann, um Kraft zum Weiterschwimmen zu tanken bzw. auf das Eintreffen von Hilfe zu warten", so Trauner-Karner. Generell sei ratsam, nicht alleine schwimmen zu gehen. Sollte man alleine hinausschwimmen, sollte eine Begleitperson vom Ufer aus stets ein Auge auf die Person werfen und im Notfall rasch nach Hilfe rufen. Niemals sollten allerdings Kinder die Aufsicht über jüngere Mädchen und Buben übertragen bekommen. Diese seien nicht in der Lage, die Verantwortung zu übernehmen. Erwachsene sollten immer selbst Kinder im kühlen Nass beaufsichtigen.