Für mehr als 55.000 Fans war es ein Abend ganz nach ihrem Geschmack: Die deutsche Rockband Rammstein bot beim ersten von zwei Konzerten im Wiener Ernst-Happel-Stadion am Mittwoch eine durchgestylte, höchst professionelle Show, die mit opulenten Effekten aufwartete. Ganz anders sahen die Situation hingegen jene rund 1800 Personen, die am Nachmittag gegen den Auftritt protestierten. Hintergrund waren die Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann rund um sexuelle Übergriffe.

Attacke auf den ORF nach dem Konzert

Das Konzert selbst verlief ruhig, auch zwischen den Fans und den Demonstranten haben sich keine Zwischenfälle ereignet. Nach dem Auftritt der Band kam es aber zu einer Attacke gegen ein ORF-Team rund um Redakteur Dietmar Petschl. Sie konnten den Bericht für die ZiB 3 erst mit Polizeischutz filmen.

"Sehr eigenartig ist es jetzt nach dem Konzert", erklärte der ORF-Musik-Reporter. "Die Stimmung ist extrem aggressiv und aufgeheizt. Es gab mehrere Schlägereien und es ist jetzt so, dass wir hier unter Polizeischutz vor dem Stadion stehen, weil ich und meine Kamerafrau mehrmals attackiert worden sind." So habe er das noch nie erlebt. Und genau diese Attacke wurde auch auf einem Video festgehalten:

Ende Mai waren erste Frauen an die Öffentlichkeit gegangen und berichteten von Übergriffen im Umfeld der Shows der Kultband.