Betroffen war vor allem der Bezirk Kitzbühel, wo es zu lokalen Ereignissen kam, die aber auch keine Verletzten zu Folge hatten.
Zwei Vorfälle wurden etwa aus St. Johann in Tirol sowie aus dem benachbarten Kirchdorf gemeldet. In Kirchdorf löste sich aufgrund des Sturmes eine Blechdachhälfte eines Wohnhauses, wie die Polizei informierte. Das Blechdach klappte komplett auf die andere Dachseite und wurde von der Feuerwehr provisorisch abgedeckt.
Auch in St. Johann machte sich das Wellblechdach eines Wohnhauses "selbstständig". Das Dach mit einer Fläche von rund 40 Quadratmetern landete am First eines etwa 50 Meter entfernten, unbewohnten Gebäudes. Es wurde schließlich von der Feuerwehr entfernt.
Auch ansonsten wurden die Einsatzkräfte im Bezirk vereinzelt auf Tab gehalten. Dies vor allem aufgrund entwurzelter Bäume.
Warnstufe "Orange" ausgegeben
Die GeoSphere Austria hatte zuvor für den Zeitraum von Montagmittag bis zum Abend Warnstufe "Orange" ausgegeben - die zweithöchste der vierstufigen Skala. Starke Windböen mit Sturmstärke bis zu 100 km/h wurden unter anderem prognostiziert. Letztlich hielten sich die Unwetter sowie mögliche Folgen diesmal aber doch glücklicherweise in Grenzen.
Eine Südwestströmung bringt am Montag heiße, energiereiche Luft nach Österreich. Zunächst wird es heiß, bis zu 35 Grad im Osten. Dann könnten sich sogenannte "Superzellen" bilden, mit Starkregen und vereinzelt Hagel. Im Norden dürfte es Orkanböen mit Windspitzen um die 100 km/h geben. Beinahe ganz Österreich – von Vorarlberg bis Wien – ist von dem turbulenten Wetter am Montag betroffen. "Es zieht von Südwesten nach Nordosten", prognostiziert GeoSphere-Meteorologe Christian Csekits.
Unvorhersehbarer Verlauf
Wie stark die Gewitter lokal tatsächlich ausfallen werden, kann derzeit nur schwer vorausgesagt werden, sagt Meteorologe Christian Pehsl. "Die nächsten 36 Stunden werden kritisch. In der Schweiz wurden Böen von 150 km/h gemessen, da können wir nur hoffen, dass sich die Zelle abschwächt." Welche Gebiete es unter anderem in der Steiermark und in Kärnten erwischt, kann Pehsl schwer voraussagen. Derzeit wehe zudem ein kräftiger Südföhn, der den Weg der Zelle ebenfalls beeinflussen könne. "Es handelt sich um ein irrsinnig schnellziehendes Gewitter, da können Vorhersagen nur kürzestfristig erfolgen."
Genau das macht die Zelle auch so gefährlich, erklärt Pehsl. "Wenn in der einen Sekunde noch Windstille herrschte, kann es in der nächsten schon stark gewittern." Deswegen ruft der Meteorologe die Bevölkerung auch zur Vorsicht auf. "Noch sind die Unwetter noch nicht in Österreich angekommen, auf den Bergen gibt es allerdings teils schon Windböen um die 80 km/h. Solche starken Winde können schnell wirklich sehr gefährlich werden", so Pehsl. Mit einer Wetter-App könne man vorbereitet sein. Wie unvorhersehbar das Wetter im Moment ist, zeigen die Berechnungen der Geosphere. "Einige haben ergeben, dass der Wind in der Obersteiermark schon hätte zunehmen müssen, derzeit ist es dort aber zum Beispiel noch ruhig."
Am Montagabend ziehen die Gewitterzellen sichtbar von Südwesten über den westlicheren Teil Österreichs, auch über Wien hat sich eine Gewitterzelle gebildet.
Wetter bringt Abkühlung
Der Wetterumschwung bringt einiges an Abkühlung. Die Temperaturen rasseln von um die 30 Grad auf zehn, 15 Grad herunter. Der Dienstag wartet mit der nächsten Kaltfront. Das Wetter präsentiert sich mit vielen Wolken und Regenschauern. Zwischen 17 und 25 Grad soll es warm werden. Der Mittwoch wird ähnlich, wenn nicht noch kühler mit 15 bis 24 Grad.