Im Bundesland Salzburg sind am Dienstagnachmittag nach einem heftigen Gewitter zwei Seilbahnen wegen umgestürzter Bäume zum Stillstand gekommen. In Wagrain (Pongau) mussten 144 Personen in einer großen Hilfsaktion aus den Gondeln befreit werden, in Uttendorf (Pinzgau) waren es 13 Fahrgäste. Bis zum Abend waren die Feuerwehren in 27 Orten zu knapp 100 Einsätzen gerufen worden, teilte die Landeswarnzentrale am Abend mit.
In Wagrain war ein Baum in die Trasse der Grafenbergbahn gestürzt, weshalb es zu einem Notstopp der Seilbahn kam. Weil die Bahn nicht mehr gestartet werden konnte, mussten die Insassen der Gondeln von Mitarbeitern der Bergbahn, der Bergrettung und der Feuerwehr geborgen werden. Um die eingeschlossenen Gäste zu beruhigen, wurden sie laufend über die Lautsprecheranlagen über den aktuellen Stand informiert.
Die Bergung begann gegen 17.30 Uhr, etwa eine halbe Stunde später war auch ein Hubschrauber zur Unterstützung eingetroffen. Nach und nach wurden die eingeschlossenen Personen aus den Gondeln befreit und zur Talstation gebracht, wo sie registriert wurden. Kurz nach 20.00 Uhr hatten die zwölf Bergetrupps alle 144 Fahrgäste geborgen und ins Tal gebracht, informierte die Feuerwehr. Die Bergung von Passagieren aus den Gondeln wird von den Seilbahnbetrieben regelmäßig geübt.
Auch in Uttendorf waren Bäume auf die Seilbahn der Weißsee-Gletscherbahn gestürzt. Hier saßen in insgesamt vier Gondeln 13 Personen fest. Für die Helfer gestaltete sich allerdings schon die Zufahrt schwierig: "Die Straße war aufgrund eines Risses einer Hochspannungsleitung gesperrt. Dazu lagen viele umgestürzte Bäume auf dem Weg bis hinauf zum Parkplatz Enzingerboden", sagte Ortsstellenleiter Franz Waltl von der Bergrettung Enzingerboden. "Hubschrauber brachten unsere Leute aber rasch vor Ort, und wir konnten die Bergung der 13 eingeschlossenen Menschen schnell starten." Erfreulicherweise wurde niemand verletzt.
Das Gewitter richtete abgesehen vom Flachgau und der Stadt Salzburg praktisch in allen Bezirken Schäden an. Gegen 21.00 Uhr zählte die Landeswarnzentrale in Summe 96 Einsätze, bei denen 607 Feuerwehrleute von 27 verschiedenen Feuerwehren im Einsatz standen.