Anfang Juni hätte ein Badeunfall der sieben Jahre alten Jasmin in Wien-Donaustadt fast das Leben gekostet – dank engagierter Passanten und einer perfekten Rettungskette gab es jedoch ein glückliches Ende für das Mädchen. Nun kam es zu einem Wiedersehen mit Jasmin, dem Lebensretter und den Sanitätern. "Ich habe nur gewusst, es geht um Leben und Tod", erinnerte sich der 56-jährige Sozialarbeiter mit peruanischen Wurzeln, Emanuel.

Der Mann traf sich an jenem Tag mit Freunden an der Neuen Donau. Er blieb zunächst selbst noch am Ufer, als seine Freunde nach der Abkühlung im kühlen Nass plötzlich mit dem leblosen Mädchen aus dem Wasser kamen. "Wir waren schwimmen im tiefen Wasser", erinnerte sich Jasmin schüchtern an den Vorfall. Plötzlich seien ihre "Augen zu gewesen", eine junge Frau habe sie dann aus dem Wasser geholt. Jasmin erlitt einen Atemstillstand, nachdem sie untergegangen war und sich selbstständig nicht mehr über Wasser halten konnte.

Emanuel begann am Ufer sofort mit den Notmaßnahmen. Nachdem er nicht gewusst hatte, wie lang das Kind bereits unter Wasser war, hat er so schnell wie möglich reagiert. "Ich habe nur gebetet, sie soll nicht in meinen Händen sterben", sagte der Mann, wie in einem Video der Berufsrettung auf Instagram am Donnerstag zu sehen ist. Nach der Rettung aus dem Wasser konnte der Ersthelfer Jasmin mit Herzdruckmassage und mehreren Mund-zu-Mund-Beatmungen erfolgreich reanimieren. Nachdem sie Wasser erbrochen hatte, begann sie auch wieder selbstständig zu atmen.

Keinerlei Folgeschäden

Der Ersthelfer habe ihre "Augen dann wieder aufgemacht", erinnerte sich Jasmin. Als die Einsatzkräfte der Wiener Berufsrettung am Einsatzort ankamen, konnte Jasmin bereits wieder selbstständig sitzen, wenn auch noch deutlich benommen. "Sie hat sich dann aber sehr schnell stabilisiert durch die Sauerstoffgabe", berichtete einer der Sanitäter. Das Mädchen wurde daraufhin zur weiteren Abklärung in eine Klinik gebracht. "Die raschen und korrekten Ersthelfermaßnahmen waren sicher ausschlaggebend dafür, dass es Jasmin jetzt wieder so gut geht", zeigen sich auch die beiden Notfallsanitäter Konstantin und Daniel überzeugt. Jasmin muss mit keinerlei Folgeschäden leben. Beim Wiedersehen bedankte sich Jasmins Vater bei Emanuel.

Um Badeunfälle zu verhindern, empfiehlt die Berufsrettung Schwimmkurse sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Geschwommen werden sollte nur an beaufsichtigten oder bekannten Gewässerstellen. Kinder dürften nie unbeobachtet im Wasser gelassen werden. Selbst kurze Ablenkungen, etwa durch Grillen oder Telefonate, seien bereits gefährlich. Eine erwachsene Person solle stets dezidiert für die Beaufsichtigung abgestellt sein.