Am Wochenende fiel der Startschuss für die Special Olympics World Games in Berlin. Bis 25. Juni treten dort Tausende Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung in insgesamt 25 Sportarten an. Rund 7000 Teilnehmer aus 176 Ländern nehmen an den Bewerben teil, darunter eine Delegation aus Österreich.
Beeindruckende Daten, die die diesjährigen Special Olympics gleichsam zur größten Sportveranstaltung in Deutschland seit den Olympischen Sommerspielen 1972 machen. Nicht zuletzt deshalb war der Jubel während der Eröffnung im Olympiastadion groß. Die 62 heimischen Teilnehmer ließen sich dort gemeinsam mit Vizekanzler Werner Kogler feiern, der die Athleten beim Einzug begleitete und mit ihnen schon zuvor rund ums Brandenburger Tor spazieren war. Für die Österreicher wird es spannende Woche, die noch dazu einen ungewöhnlichen Auftakt hatte: Während der Rede von Special-Olympics-Vorsitzenden Timothy Shriver, Neffe von Ex-US-präsident John F. Kennedy, am Eröffnungstag stürmte ein Teilnehmer aus Syrien auf ihn zu – um ihn dankbar zu umarmen. Sogar ein Bussi gab es auf die Wange, ehe der junge Mann zu seiner Delegation zurückkehrte. Dafür gab es besonderen Jubel– wie auch für die Mannschaft aus der Ukraine.
Die Österreicher konnten sich mittlerweile in den ersten Bewerben beweisen – von Tennis und Volleyball über Boccia, Bowling und Radsport bis zum Schwimmen oder in der Leichtathletik. Zuvor stand noch ein Besuch beim österreichischen Botschafter Michael Linhart an. Bei der 16. Auflage der inklusiven Sommerspiele handelt es sich um die erste in Deutschland und nach Dublin (2003) und Athen (2011) erst die dritte in Europa. Die Winterspiele fanden in bisher elf Ausgaben bereits zweimal auf europäischen Boden statt – beide Male in Österreich: 1993 war Salzburg und Schladming die Gastgeber, 2017 folgten neben Schladming auch Graz und die Ramsau.