Füße waschen, einkleiden, schnäuzen oder rauchen wie die Kaiser: Wer das schon immer mal wollte, sollte die Kaiserhaus-Auktion am 13. Juni im Dorotheum Wien genau im Auge behalten. Nicht weniger als rund 300 persönliche Objekte aus dem Besitz von Mitgliedern des einstigen österreichischen Kaiserhauses kommen dabei unter den Hammer. Neben zahlreichen Porträts, Büsten und Geschirr sind etwa ein Unterhemd sowie ein Kinderkleid von Kaiserin Sisi zu haben.
Die beiden seidenen Kleidungsstücke aus dem 19. Jahrhundert werden auf jeweils 5.000 bis 10.000 Euro geschätzt, wobei das Unterhemd "eines der ganz wenig erhalten gebliebenen Kleidungsstücke der jugendlichen späteren Kaiserin" sei, wie es in einer Aussendung heißt. Billiger sind voraussichtlich zwei Taschentücher aus Leinenbatist von Kaiserin Elisabeth zu haben. Sie sind für jeweils 1.000 bis 2.000 Euro zu ersteigern. Zum Erhalt der noblen Blässe nützte der nach wie vor beliebten Kaiserin einst wohl ein mit türkiser Seide bespannter Sonnenschirm, der einen Griffabschluss mit Rosenquarz aufweist. Der Sonnenschutz kommt auf 3.000 bis 6.000 Euro.
Säbel und Zigarrenspitz
Auch aus dem Besitz von Kaiser Franz Joseph wird so manches versteigert. So kommt etwa ein Infanterie-Offizierssäbel mit 3.000 bis 6.000 Euro Schätzwert in die Auktion. Dieser misst 97 cm und ist aus Stahl gefertigt. Der Griff wartet mit Fischhaut und einer Silberdrahtwicklung auf. Weniger martialisch ist die persönliche Pfeife des Kaisers aus Meerschaum, die mit ihrem Mundstück aus Bernstein und dem geschnitzten Wappen am Pfeifenkopf wohl zwischen 2.000 und 4.000 Euro einbringt. Kaiser Franz Josephs Zigarrenspitz ist mit 400 bis 800 Euro dagegen ein Schnäppchen. Auch ein Fußwaschungsbecher aus 1902 ist in einer ähnlichen Preiskategorie angesiedelt. Mehr auslegen muss man aber, um seinem Hemd einen imperialen Anstrich zu verleihen: Ein Paar Manschettenknöpfe mit Mondstein und Smaragden werden vom Dorotheum auf 2.500 bis 5.000 Euro geschätzt.