Nachdem der probeweise aufgestellte hölzerne Sichtschutz am beliebten "Fotopoint" in Hallstatt Kritik einbrachte, wurde dieser nun durch markante Transparente ersetzt. Sie sollen die Touristen zur Ruhe mahnen.
Leser der "Oberösterreichischen Nachrichten" kennen die Vorgeschichte: Es war Mitte Mai, als die Gemeinde Hallstatt einen ungewöhnlichen Versuch startete, um den lärmgeplagten Anrainern dauerhaft etwas Ruhe zu verschaffen: Zwei hölzerne Zaunteile waren in wenigen Metern Abstand zueinander als eine Art Sichtschutz an dem bei Touristen beliebten "Fotopoint" aufgestellt worden.
Eben dort, wo sich täglich mehrere Hundert Touristen aus aller Herren Länder einfinden, um das mittlerweile weltberühmte Fotomotiv der zwei malerisch am See gelegenen Kirchen einzufangen. Der probeweise installierte Sichtschutz schaffte es auch in internationale Medien.
Doch der Versuch kam selbst in Hallstatt nicht überall gut an, wie Bürgermeister Alexander Scheutz (SP) am Freitag den OÖN sagte: "Die Leute in der Gemeinde waren dagegen, dass man diesen schönen Blick verlegt. Sie sind schon stolz auf das Ortsbild." Der probeweise installierte Sichtschutz schaffte es auch in internationale Medien. Wenige Tage später wurden die Holzteile wieder abgebaut.
"Genießen Sie den Ausblick in Ruhe"
Die Anrainer hätten sich stattdessen Transparente gewünscht, auf denen höflich, aber bestimmt um Ruhe gebeten wird. Zwei davon wurden nun montiert, sagt Scheutz: eines am Ortseingang, das andere am Geländer des Fotopoints. "Achtung. Wir wohnen hier! Bitte genießen Sie den schönen Ausblick in Ruhe, ohne lautes Geschrei oder Musik", ist darauf in deutscher als auch in englischer Sprache zu lesen. "Die Nachbarn hoffen, dass es etwas nutzt", sagt der Bürgermeister.
Nun sei zu hoffen, dass die Touristen diese Bitte "nicht als unhöflich empfinden". Doch die Feuertaufe dürfte gelungen sein, wie Scheutz sagte: Die ersten Fremden, die die Transparente gesehen haben, hätten "genickt – und dann gelächelt".
Gerhild Niedoba (OÖN)