Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat Anzeige gegen einen Schweinebetrieb im Bezirk Bregenz erstattet. Die Lebensumstände der dort gehaltenen etwa 30 Tiere seien "erbärmlich", hieß es am Mittwoch in einer Aussendung. Berichtet wurde von einem hohen Kotberg und einem See aus Urin, in dem die Schweine stehen, als Unterschlupf diene lediglich ein Blechtunnel. Außerdem fehle den Ferkeln und Schweinen Beschäftigungsmaterial. Das Land Vorarlberg veranlasste eine Prüfung.
"Diese Tiere haben eine so grausliche Haltung nicht verdient", sagte David Richter, VGT-Obmann-Stellvertreter. Wem es nicht möglich sei, seine Tiere vernünftig zu halten, der sollte das auch nicht machen dürfen, so Richter. Der Verein hat Anzeige nach dem Tierschutzgesetz erstattet sowie wegen der vermuteten Umweltverschmutzung durch einen ausufernden Misthaufen, von dem die nitrathaltigen Exkremente wohl schon seit Jahren in den Untergrund versickern.
Leben in Dunkelheit
Die Schweine müssen auf einem fast ein Meter hohen Kotberg stehen. Ins hinterste Eck des alten Stalls, wo etliche Ferkel leben müssen, dringt kaum Tageslicht vor – die Tiere leben in Dunkelheit.
So wie ihre Leidenskolleg:innen haben sie keine trockene Liegefläche, wie es das Gesetz vorschreibt. Einige größere Schweine müssen in einem See aus Kot und Urin herumwaten. Als Unterschlupf dient ihnen ein Blechtunnel, in dem es bei starkem Sonnenschein unerträglich heiß wird. Den mehr als 30 kleineren und größeren Schweinen fehlt illegalerweise auch Beschäftigungsmaterial.
"Grausliche Haltung"
David Richter, VGT-Obmann-Stellvertreter und Schweine-Experte, kennt die Videos und Fotos aus dem Betrieb und ist erschüttert: "Diese Tiere haben eine so grausliche Haltung nicht verdient! Das sind Zustände, wie man sie in Vorarlberg nicht mehr erwarten würde! Eingepfercht in der Dunkelheit, ohne artgemäße Bewegungsmöglichkeiten, in den eigenen Exkrementen stehend. Wem es nicht möglich ist, seine Tiere vernünftig zu halten, sollte das auch nicht machen dürfen!"
Liebliche Bilder auf Facebook-Profil
Verkauft wird das Schweinefleisch auch über einen kleinen Hofladen. Auf der betreffenden Facebook-Seite sieht die Tierhaltung lieblich aus und wird auch so beschrieben. Und auch wenn die Landschaft malerisch ist und der kleine alte Stall romantisch aussieht: Die Lebensumstände sind für diese Schweine beinahe unerträglich!
David Richter: "Wer die Schweine im Dreck sieht, dem vergeht wohl der Gusto auf das Schnitzerl oder den Speck. Wem das Tierleid egal ist, sollte zumindest nicht wollen, dass die Schweine unter solch unhygienischen Bedingungen gehalten wurden!"