Was haben Sie durch das Schreiben an ihrem Buch "Das Baby ist nicht das verdammte Problem" über das Muttersein, die Mutterrolle gelernt?
ANA WETHERALL-GRUJIC: Dass ich als Person verletzlicher geworden bin. Als Mutter bin ich auf Hilfe angewiesen, ich kann mich aus dieser Rolle nicht "rausmanagen", ich bin auf die Gesellschaft angewiesen. Auch bei simplen Dingen: Dass die U-Bahnen für mich zugänglich sind, dass es Aufzüge gibt, dass Eingangstüren auch für Kinderwagen breit genug sind. Ebenso bin ich auf der zwischenmenschlichen Ebene darauf angewiesen, dass mir Mitmenschen entgegenkommen. Im Moment ist mein Leben mit Kleinkind nicht spontan, ich bin durchgetaktet – weil ich arbeite, weil ich ein Kind habe. Meine Freundinnen und Freunde kommen mir da glücklicherweise entgegen. Aber ich hoffe, dass ich eine bessere Tochter geworden bin.