Um das Millionenerbe von Formel-1-Ikone Niki Lauda hat man am Freitag weiterverhandelt. Wie berichtet, klagt die Witwe die Stiftung ihres verstorbenen Mannes auf Millionen. Deren Vertreter wollen sie für erbunwürdig erklären lassen.
Der Streitwert gegen die Stiftung ist laut Medienberichten mit mehr als 20 Millionen angesetzt, die Witwe fordert den Pflichtteil. Nachdem am Mittwoch dem "Kurier" zufolge stundenlang am Wiener Landesgericht für Zivilrechtssachen verhandelt wurde, hätte es am Freitag laut Medienberichten auch um den Erbanteil von Laudas Zwillingen gehen sollen.
Stattdessen wurde aber nur zwischen den Anwälten und Richtern debattiert. Und zwar darüber, ob das Gericht in Wien überhaupt zuständig für den Prozess ist. Die Verhandlung am Freitag sei eine reine "Erörterungsverhandlung" und vor Mittag vorbei gewesen, heißt es vonseiten des Gerichts. Die Stiftung argumentierte nämlich, dass Lauda nicht in Österreich, sondern auf Ibiza gewohnt hat und deshalb die Gerichte in Spanien zuständig seien.
Erst im November will man sich weiter mit der Zuständigkeitsfrage befassen. Von einem Urteil im Sommer, das zunächst im Raum gestanden war, kann also nicht die Rede sein.
Vermögen auf 100 Millionen Euro geschätzt
Bei der Verhandlung am Mittwoch beantragte der Vertreter der Stiftung die Feststellung der Erbunwürdigkeit der Lauda-Witwe. Sie habe Vermögen ihres Mannes verschwiegen und mehrfach falsch ausgesagt. Diese Vorwürfe wies die Frau vor Gericht zurück. Es geht laut "Kurier" um eine Kunstsammlung mit 40 bis 50 Bildern. Stundenlang wurde dem "Kurier" zufolge bei der Verhandlung debattiert, welches Bild von wem bezahlt wurde – von Lauda oder von seiner Witwe. Denn Geschenke von Lauda an seine Frau würden den Pflichtteil schmälern.
Das Vermögen der Stiftung beläuft sich laut "Kurier" auf rund 100 Millionen Euro. Daraus werden Laudas Witwe bereits alle laufenden Kosten plus eines "Taschengeldes" von 20.000 Euro finanziert. Dieser Geldfluss versiegt allerdings, wenn Laudas Witwe wieder heiratet.