Ein Achtjähriger ist am Samstagnachmittag in einem Einkaufszentrum in Pasching (Bezirk Linz-Land) von seinen Eltern nach einem aufgedeckten Ladendiebstahl zurückgelassen worden. Die 51-jährige Mutter und ihr 52-jähriger Mann hatten Kleidungsstücke aus einem Geschäft gestohlen und waren von einem Detektiven ertappt worden. Die alarmierten Polizisten fanden im Auto des Paares den Ausweis des Buben. Die beiden behaupteten, das Kind wäre bei der älteren Schwester in Wien.
Die beiden Serben mit Wiener Wohnsitz wurden festgenommen und für die Einvernahme zur Polizeiinspektion gebracht. Noch während das Verhör am Posten lief, meldeten sich nach rund zwei Stunden Mitarbeiter des Shopping-Centers bei der Polizei, dass ein kleiner Bub ganz allein im Kaufhaus unterwegs wäre. Wie sich herausstellte, handelte es sich um den Sohn des Paares. Der Achtjährige kam im Auftrag der Bezirkshauptmannschaft in eine sozialpädagogische Einrichtung und wurde dort notuntergebracht, wie die Polizei in einer Presseaussendung berichtete.
Die Eltern des Buben hatten ihren Diebescoup routiniert aufgezogen. Während die 51-Jährige die Artikel aussuchte und für den Mann bereitlegte, kappte der 52-Jährige mit einem Seitenschneider die Diebstahl-Sicherungen und verstaute die Beute in einer eigens präparierten Tasche. Diese trug er dann in die Tiefgarage zum dort geparkten Auto. Zwei Detektive waren nötig, um den rabiaten Serben am Verlassen des Geschäfts zu hindern und bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. Die Ermittlungen wurden eingeleitet.