Eine Woche nach dem katastrophalen Erdbeben in der Türkei und Syrien liegt die Zahl der Todesopfer inzwischen bei mehr als 37.500. Der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths rechnete am Sonntag sogar mit bis zu 50.000 Toten. Tausende werden noch vermisst. Von überall her kommt Hilfe. Seit Dienstag sind 82 Soldatinnen und Soldaten des österreichischen Bundesheers in der Türkei. Den Helfern gelang die Rettung von insgesamt neun Personen aus den Trümmern. Doch die Lage bleibt dramatisch, "Rettungen werden immer unwahrscheinlicher", sagt Major Bernhard Lindenberg, der Kommandant des Kontingents.

Leserfamilie spendete bereits 120.000 Euro

Gemeinsam mit der Caritas hat die Kleine Zeitung am Freitag ein Spendenkonto für die Bebenopfer eingerichtet. Binnen weniger Tage kamen dort, dank Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, 120.000 Euro zusammen. Die Kräfte der Caritas sind vor Ort und arbeiten daran, Notunterkünfte zu organisieren und die Betroffenen mit allem auszustatten, was benötigt wird.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gestern in einem Telefonat die Lieferung von weiteren Zelten, Decken und Heizvorrichtungen zu. Über das sogenannte EU-Katastrophenschutzverfahren wurden der Türkei nach Angaben von gestern schon jetzt 38 Rettungsteams mit 1651 Helfern und 106 Suchhunden angeboten. Zudem hätten zwölf EU-Staaten bereits 50.000 winterfeste Familienzelte, 100.000 Decken und 50 Heizgeräte zur Verfügung gestellt. Hinzu kämen 500 Notunterkünfte, 8000 Betten und 2000 Zelte, die die Kommission mobilisiert habe.

Einsatzkräfte geben die Hoffnung nicht auf

Die Suche nach Überlebenden bleibt ein Wettlauf gegen die Zeit. Trotzdem geben die Einsatzkräfte die Hoffnung nicht auf und tun alles, was in ihrer Macht steht. Am Sonntag gelang es ihnen, eine 40-jährige Frau nach 170 Stunden lebend unter Trümmern zu bergen. Nach 163 Stunden unter Trümmern befreiten die Rettungsteams in der Provinz Hatay am späten Sonntagabend unter anderem einen siebenjährigen Buben und eine 62-Jährige, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi in der Nacht auf Montag berichtete.