Im Gegensatz zu 2021, als drei Menschen bei Geisterfahrerunfällen ums Leben kamen, gab es im Vorjahr kein Todesopfer. Dennoch verursachten sieben der insgesamt 390 Geisterfahrer, die im Jahr 2022 bei Ö 3 gemeldet wurden, Unfälle. Bei den sieben Unfällen, davon fünf mit Personenschaden, wurden eine Person schwer und zehn leicht verletzt. 2021 waren bei neun Unfällen drei Tote, sieben Schwer- und zehn Leichtverletzte gezählt worden.
Der Tagesrekord fiel auf den 3. Juli, da wurden sechs Geisterfahrer gemeldet. An drei weiteren Tagen wurde jeweils fünf Mal Alarm geschlagen.
Bezüglich der Anzahl der Vorfälle liegt Niederösterreich mit 96 Meldungen (2021: 91) deutlich vor der Steiermark und Kärnten. Die wenigsten Falschfahrer wurden mit sieben Meldungen (2021: 12) in Wien gezählt, berichtete Ö 3. Kärnten verzeichnete demnach einen starken Anstieg, auch in Niederösterreich stiegen die Zahlen. Das Burgenland erreichte mit 21 Meldungen (2021: 17) "einen historischen Höchstwert", landete aber erneut an der siebenten Stelle der neun Bundesländer. Deutlich weniger Geisterfahrer gab es hingegen in Oberösterreich und der Steiermark, und auch in Salzburg, Vorarlberg und Wien sanken die Zahlen. In Tirol blieb die Häufigkeit gegenüber dem Vorjahr gleich.
Kärnten liegt pro Kilometer voran
Werden die Geisterfahrer-Zahlen in Relation zur Gesamtlänge des Autobahn- und Schnellstraßennetzes gesetzt, so rangiert Kärnten auf Rang eins. Die Südautobahn (A 2) blieb die Autobahn mit den meisten Meldungen, nämlich 65. Im Verhältnis zur Gesamtlänge waren auf der Murtal-Schnellstraße (S 36) in der Steiermark die meisten Falschfahrer unterwegs. Der "Wörtherseeabschnitt" in Kärnten auf der A 2 zwischen Klagenfurt und Villach war laut Ö 3 das Autobahnteilstück mit den meisten Meldungen – 18 Geisterfahrer wurden hier bemerkt. Dort würden seit Beginn der Aufzeichnungen die absolut meisten Falschfahrer gemeldet. Ein "Hotspot" sei auch der Großraum Villach, wo auf A 2, A 10, A 11 und am Knoten Villach in Summe 54 Geisterfahrer gezählt wurden – jeder siebente in ganz Österreich.
Am meisten Meldungen gab es mit 44 im Juli 2022. Im Jänner und September wurden mit jeweils 25 Geisterfahrern die wenigsten registriert. Erneut waren diese an Wochenenden häufiger unterwegs als an Werktagen, am öftesten an Samstagen. Mehrheitlich werden Geisterfahrerinnen und -fahrer am späten Nachmittag und am späten Abend gesichtet, das geringste Risiko besteht von 6 bis 9 Uhr.