Der Schauspieler Florian Teichtmeister (43) soll 58.000 kinderpornografische Daten gesammelt haben. In Österreich ermittelt die Justiz immer öfter wegen Kindesmissbrauchs-Darstellungen. Laut Bundeskriminalamt (BK) wurden 2021 in Österreich 1921 Anzeigen registriert, so viele wie noch nie. Zurückzuführen sei der Anstieg auf die gestiegene Internetnutzung unter anderem durch die Pandemie. 839 Täter wurden im Vorjahr verurteilt. „Was viele vergessen“, sagt BK-Sprecher Heinz Holub-Friedreich, „in Österreich ist sowohl der Besitz kinderpornografischer Darstellungen als auch der wissentliche Zugriff strafbar.“

Die Täter sind in der Regel männlich, zwischen 25 und 40 Jahren alt bzw. älter. Bedenklich sei der sprunghafte Anstieg bei den minderjährigen Tatverdächtigen. 2021 waren 665 Verdächtige unter 18 Jahren, 578 davon junge Männer.

Immer mehr Junge besitzen Kinderpornos

Auch Jugendliche zwischen zehn und 14 Jahren rücken häufiger ins Visier der Beamten. Seit 2019 hat sich die Zahl der Tatverdächtigen beinahe verdreifacht und kommt auf 373. Dabei gelange der Großteil des kinderpornografischen Materials über Messenger-Dienste auf die Mobiltelefone der Jugendlichen: „Wer das automatische Herunterladen von Bildern und Videos aktiviert hat und solche Inhalte zugeschickt bekommt, macht sich in der Regel strafbar“, erklärt Holub-Friedreich.

Um die Verbreitung zu stoppen, können Hinweise an die Polizeimeldestelle bzw. die Meldestelle „Stopline“ geschickt werden. Im Vorjahr gingen 500 Meldungen wegen kinderpornografischer Darstellungen auf den Meldestellen ein. Dass die Zahl der Fälle auch heuer ansteigen könnte, sei zu vermuten.