Die Kroaten ärgern sich über die Preisaufrundungen. Mit 1. Jänner hat der Euro die bisherige Landeswährung Kuna ersetzt (7,53 Kuna sind 1 Euro, 1 Kuna sind 0,13 Euro). Bis 15. Jänner gilt in Kroatien die Übergangsphase. Dann ist die Kuna Geschichte. Doch der Verdacht liegt nahe, dass Handel und Dienstleister nun die Umstellung nutzen, um bei den Preisanpassungen eher auf- als abzurunden. Die Regierung machte jedoch klar, ungerechtfertigte Preiserhöhungen nicht dulden zu wollen, warnte Premier Andrej Plenkovic. Er teilte via Twitter mit, dass die Einführung des Euro "kein Grund ist, die Preise für Waren und Dienstleistungen zu erhöhen".

Anders ist es bei der Maut. Das erfreut vor allem die Urlauber. Die Mautgebühren bleiben zwar gleich hoch, die Umstellung falle aber zugunsten der Autofahrer aus, heißt es laut der Infrastrukturgesellschaft HAC (Hrvatske Autoceste). Dort wurde entschieden, den Betrag um eine Dezimalstelle abzurunden. Von Zagreb nach Šibenik zahlten Pkw-Fahrer bisher 152 Kuna. Laut aktuellem Umrechnungskurs ergibt das 20,17 Euro. Abgerundet: 20,10 Euro. Größer fällt der Unterschied bei der ENC-Mautbox aus. Laut Umrechnungskurs käme die Box auf 16,19 Euro, abgerundet kostet sie laut HAC 15 Euro.

Ab 2024: E-Vignette löst Maut ab

Seit 2019 laufen Gespräche über die Abschaffung der Maut. Stattdessen wird für Pkw-Fahrer eine elektronische Vignette eingeführt. Infrastrukturminister Oleg Butković kündigte gestern in einem Interview mit dem Nachrichtensender N1 das neue System an: "Das Ziel ist der 1. Jänner 2024. Ein früherer Start ist nicht möglich." Die Kosten dafür liegen bei rund 663.000 Euro.

Für Lkw und Busse soll die Mautbox bleiben, Pkw-Lenker können zwischen Box und E-Vignette wählen. Dazu muss das Kennzeichen in das neue Abrechnungssystem registriert werden. Wie das System genau funktionieren soll, ist laut HAC noch nicht bekannt. Die Rampen an den Mautstellen sind dann künftig Geschichte und mit ihnen auch die Wartezeiten.

Slowenien: Maut für Karawankentunnel gestiegen

In Slowenien gibt es keine Preiserhöhung bei der Vignette. Autofahrer bezahlen für eine 7-Tages-Vignette weiterhin 15 Euro, die Monatsvignette kostet 30 Euro. Damit bleiben die Preise seit Einführung der Monats- und Wochenvignette am 1. Juli 2009 gleich. Teurer wird es bei der Maut für den Karawankentunnel. Der Preis für eine einfache Fahrt für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen steigt von 7,60 Euro auf 7,80 Euro. Die Punktekarte, die 14 Tunneldurchfahrten ermöglicht, ist um einen Euro von 34,10 Euro auf 35,10 Euro gestiegen.